Davidow,
Karl, Violoncellspieler, geb. zu Goldingen in Kurland, erhielt seine Ausbildung zu Moskau (1854-58), wo er neben der Musik besonders eifrig Mathematik trieb, begab sich dann zum ausschließlichen Studium der erstern nach Leipzig und trat 1859 im dortigen Gewandhaus mit Beifall als Solist auf. Nachdem er bis 1862 als erster Violoncellspieler im Leipziger Orchester sowie als Lehrer am Konservatorium gewirkt hatte und durch wiederholte während dieser Zeit unternommene Kunstreisen zur Berühmtheit gelangt war, folgte er einem Ruf nach St. Petersburg, wo er als kaiserlicher Kammervirtuose und Lehrer am Konservatorium, seit 1876 auch als Direktor dieser Anstalt thätig ist. Vollendete technische Durchbildung, schöner und edler Ton, endlich geist- und geschmackvoller Vortrag erheben Davidow in die erste Reihe der jetzt lebenden Violoncellisten. Als Komponist hat er sich in Konzerten und kleinern Stücken für sein Instrument sowie in Klaviersachen und Liedern bewährt.