David
,
Hauptstadt von Chiriqui (s. d.).
David
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David,
Hauptstadt von Chiriqui (s. d.).
David,
der dritte König des israel. Reichs, dessen kraftvolle Regierung den Juden bis in die späteste Zeit als das Ideal des nationalen Königtums erschien, war der Sohn des Isai, eines judäischen Häuptlings zu Bethlehem. Er ist nach Mose die größte und originellste Erscheinung des alten Israel, ein ebenso tapferer Krieger als kluger und verschlagener Diplomat. Schon früh zog er durch seine Thaten im Felde, durch Beredsamkeit und die Kunst des Harfenspiels die Aufmerksamkeit auf sich. So kam es, daß er dem erkrankten Saul empfohlen wurde, um die Melancholie desselben durch sein Spiel zu zerstreuen.
Saul entbot ihn an den
Hof
[* 3] nach
Gibea. (Die Erzählungen von D.s Salbung durch Samuel und seinem Kampfe
mit Goliath sind unhistorisch.) David
erwarb sich dort rasch die Zuneigung der königl.
Familie.
Jonathan,
Sauls ältester Sohn, schloß Freundschaft mit ihm,
Saul machte ihn zu seinem Waffenträger und betraute
ihn mit wichtigen
Befehlen; schließlich gab er ihm die
Hand
[* 4] seiner Tochter Michal. Doch erregte die Freundschaft
mit
Jonathan in der Seele des kranken Königs den
Verdacht, David
beabsichtige
Jonathan zum
Throne zu verhelfen und trachte ihm
daher nach dem Leben.
Saul versuchte David
, während dieser nichtsahnend vor ihm sang, mit dem
Speere zu durchbohren, doch dieser wich dem
Stoße aus.
Unterstützt von Mitgliedern der königl. Familie gelang es David, aus
Gibea südwärts nach seiner
Heimat zu entfliehen. Ein Besuch, den er unterwegs dem Heiligtum zu
Nob abstattete, ward der Priesterschaft
von
Nob, den Nachkommen Elis, verderblich.
Saul ließ sie umbringen und zerstörte die Stadt, als wäre sie im
Aufruhr. Nur
ein einziger, der Priester von Nod, Abjathar, rettete sich
zu D. Diesem aber strömten aus Israel verwegene
und in ihrer Umgebung unmöglich gewordene
Gesellen zu, als deren Hauptmann er im
S. und W. von
Juda das Leben eines
¶
Freischarenführers führte. Von Saul gedrängt, trat er zu den Philistern über und ward mit der Stadt Ziklag belehnt. Das Mißtrauen der Philister verhinderte seine Beteiligung an dem letzten Kampfe derselben gegen Saul.
Nach Sauls Tode knüpfte David mit dem Adel des Stammes Juda und den Häuptlingen der nomadischen und halbnomadischen Stämme südlich von Bethlehem Verbindungen an, und diese weihten ihn zum König von Juda, während die übrigen Stämme Sauls jüngstem Sohne Eschbaal (Isboseth) treu blieben. David wie Eschbaal regierten als Vasallen der Philister, bekriegten sich aber gegenseitig. Es gelang David nicht nur, sich zu behaupten, sondern sein Reich zu kräftigen, während das Reich Sauls durch Uneinigkeit in der königl. Familie zurückging.
Nachdem Eschbaal durch Mörderhand gefallen war, wählten die israel. Häuptlinge David zu seinem Nachfolger, sodaß Israel und Juda wieder vereinigt wurden. David gelang es in mehrjährigen Kämpfen die Oberherrschaft der Philister abzuschütteln und in dem bis dahin kanaanit. Jebus, dem spätern Jerusalem, [* 6] dem Reiche eine Hauptstadt zu erobern. Die Edomiter, Moabiter und Ammoniter unterwarf er, auch aramäische Staaten gaben ihm Tribut. Die israel. Nation, vor ihm machtlos, in eine große Anzahl sich oft bekriegender Teile zerfallend und die Beute ihrer Nachbarn, wurde durch ihn für ein Menschenalter die führende in Syrien.
In der Stiftung des israelit. Staates und der Gründung Jerusalems liegt D.s geschichtliche Bedeutung. Er hat dadurch auch die Entwicklung der religiösen Ideen aufs stärkste beeinflußt. Die spätere Entwicklung der Religion und des Kultus wäre ohne die Hauptstadt Jerusalem, die messianische Hoffnung ohne D.s Königtum nicht denkbar. Weniger glücklich war David in seinem häuslichen Leben. Durch Schwäche gegen seine Kinder hat er sich eine Fülle Unheil zugezogen.
Den Thronfolger Amnon wagte er für die Entehrung der Thamar nicht zu strafen und zwang so Absalom (s. d.), Rache durch Ermordung Amnons zu nehmen. Nachdem Absalom begnadigt war, stiftete er mit dem unzufriedenen judäischen Adel eine Verschwörung an, verdrängte David vorübergehend und beschimpfte ihn gröblich. Der Tapferkeit Joabs, wie seiner eigenen Schlauheit, verdankte David die Rettung aus dieser Gefahr. In seinen letzten Tagen ließ er sich bereden, Salomo mit Übergehung des rechtmäßigen Thronerben Adonia zum Könige proklamieren zu lassen, und veranlaßte so den Untergang auch dieses Sohnes.
Die nachexilische Auffassung, wie sie in der Chronik vorliegt, weiß viel von D.s Bemühungen um den Kult, insonderheit den Psalmengesang, zu erzählen, durch ihre Überschriften wird die Mehrzahl der Psalmen auf ihn zurückgeführt, ja später hat man ihn geradezu als Verfasser des Psalmenbuches bezeichnet. Dieser Vorstellung fehlt jede histor. Unterlage; ihr widerspricht der Inhalt und Zweck der Psalmen ebenso wie alles das, was wir über David aus alter Überlieferung wissen (s. Psalmen).
König von Schottland (1124-53), jüngster Sohn Malcolms III., folgte seinem kinderlos gestorbenen Bruder Alexander I. auf dem Thron. [* 7] Er führte das normänn.
Feudalwesen in Schottland ein, begünstigte die Kirche und erkämpfte sich als Genosse des Grafen von Anjou, spätern Heinrichs II. von England, gegen Stephan von Blois einige nordengl.
Besitzungen, die jedoch unter seinen Nachfolgern wieder verloren gingen.
König von Schottland, s. Bruce, Robert (Bd. 3, S. 594 a).
Komnēnos, Kaiser von Trapezunt aus dem Hause der Groß-Komnenen, Sohn Alexios’ IV., bemächtigte sich 1458 nach dem Tode seines Bruders Johannes IV. (Kalöjohannes) des Thrones von Trapezunt, der seinem unmündigen Neffen Alexios V. zustand. Der Eroberungspolitik des Sultans Mohammed II. war er nicht gewachsen, und trotz seiner eifrigen Rüstungen [* 8] und seiner Bündnisse im Orient, denen die Bemühungen Pius II. im Abendlande zur Seite gingen, sah er sich 1462 genötigt, zu kapitulieren, als Mohammed Trapezunt zu Lande und zu Wasser einschloß. Er wurde mit seiner ganzen Familie und den Würdenträgern des Reichs nach Konstantinopel [* 9] abgeführt und erhielt Ländereien in der Gegend von Adrianopel oder Serrä in Macedonien angewiesen. Da er in Verdacht kam, eine Empörung gegen den Sultan angezettelt zu haben, wurde er um 1465 mit seiner Gemahlin und sieben oder acht Söhnen in Konstantinopel hingerichtet. Sein jüngster Sohn Georg soll sich gerettet haben und Stammvater der Stephanopulos (s. d. und Komnenos, Demetrios) von Mani und Corsica [* 10] geworden sein.
(armenisch Davith), der Philosoph, auch der Unbesiegte (anhaghth) genannt, armenischer
Schriftsteller des 5. Jahrh.
n. Chr. Seine Schriften sind (mit denen des Koriun und Mambrê) 1833 in Venedig
[* 11] von den Mechitaristen herausgegeben worden
und bestehen teils aus selbständigen Werken («Lobrede auf das heilige Kreuz»,
[* 12] «Philos. Definitionen» u. s. w.),
teils aus Übersetzungen des Porphyrius («Eisagogē» mit Kommentar des David) und Aristoteles («Kategoriai» und «Peri Hermēneiās», beide mit Kommentar des David, Kommentar zu den «Analytika» u. s. w.). -
Vgl. Neumann, Mémoire sur la vie et les ouvrages de David (Par. 1829);
ders., Versuch einer Geschichte der armenischen
Litteratur
(Lpz. 1836).