Daumier
(spr. domjeh), Honoré, franz. Zeichner und Karikaturist, geb. 26. Febr. 1808 zu Marseille, machte sich durch die von ihm im »Charivari« erschienene Reihenfolge des »Robert Macaire« zuerst einen Namen. Seine Darstellungen haben die possierlichen und lächerlichen Szenen und Vorfälle des Tags, Albernheiten an merkwürdigen Leuten, die Kehrseiten von großen Dingen, Modethorheiten zum Gegenstand. Die komische Seite des gemeinen Spießbürgerlebens und das Lächerliche der individuellem Natur wußte Daumier scharf und kräftig, ja sogar oft brutal auszudrücken. Bemerkenswert sind in dieser Beziehung: »Bons bourgeois«, »Pastorales«, »Locataires et propriétaires«, »Les papas«, »Les beaux jours de la vie« und seine »Représentants représentés«, eine Sammlung Karikaturporträte von etwa 100 Repräsentanten der Konstituante und Legislative, sowie auch seine »Idylles parlementaires«, Meisterstücke des drastischen politisch-satirischen Witzes, welche an die beste Zeit der griechischen Komödie erinnern. Die beiden letztern sind Früchte der 48er Revolution. Er starb 10. Febr. 1879 in Valmondois.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Daumier,
Honoré, franz. Zeichner. Seine Biographie schrieb A. Alexandre (Par. 1888).