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zur Keimung gelangen.
Solche Daumer
sind z. V. die
Sporen der
Brandpilze (s. Ustilagineen) sowie die sog.
Teleutosporen der Rostpilze
(s. Urcdineen);
femer die Sporen vieler Algen, [* 3] die auf zeitweise überschwemmten Gebieten vorkommen und wäh- rend der Trockenheit die Keimfühigkeit behalten. Dauertypen, s. Paläontologie.
Dauerverband, s. Wunde. Daulatäbäd (enal. Dowlutadad' ind. Deo- giri), Stadt in dem Gebiete des Nisam vonHaidara- bad, eines der großen Vasallen des Indobritischen Reichs, seiner Festung [* 4] wegen berühmt, liegt 19° 57^ nördl. Br.und 75" 18' östl. L., 16 ^m nordwestlich von Aurangabad.
Die Festung besteht in einem kolossalen, vereinzelten, kegelförmigen, 166 in bohen Granitblock, dessen Seiten vom Grund bis zu 53 m Höhe völlig senkrecht sind.
Seinen Gipfel bildet eine nur wenige Quadratmeter große Plattform, auf welcher ein eiserner Vierundzwanzigpfünder steht. Ein von außen nicht sichtbarer, schmaler, in den Felsen gehauener Gang [* 5] leitet zu einer gleichfalls in dem Felsen ausgehöhlten Halle, [* 6] von der eine Wendel- treppe zu der Plattform hinaufführt.
Ein 10 in breiter Graben umgiebt diese Festung von allen Seiten. Über ihn führt eine überdeckte Brücke [* 7] aus Granit- blocken, die so schmal ist, daß nur zwei Menschen nebeneinander gehen können.
Unweit derselben
eine in den Felsen gehauene
Cisterne sowie ein 33 in hohes
Minaret. - Daumer
, früher blühende Hauptstadt
eines Hindureichs, wurde 1338 von Muhammed Tughlak Schah, 1595 von
Ahmad Nisam-Schah er- obert. Später von den Mongolen genommen,
kam sie im 18. Jahrh, in den
Besitz der Nisam von Haidarabad und ist jetzt ein verfallener Ort. -
Daumer
ist auch früherer
Name der Provinz
Aurangabad (s. d.). Dauletabad, soviel wie Daulatabad (s. d.). Dauletsckäh,
s. Douletschah.
Daulis oderDaulia, alte Stadt in der griech. Landschaft Phokis, unweit der böotischen Grenze gelegen, nach der Überlieferung von Thraziern ge- gründet, Sitz des Königs Tereus, der in der Sage von Prokne und Philomela eine Hauptrolle spielt. Die Stadt war durch ihre Lage auf dem flachen Gipfel eines steilen Felshügels von strategischer Bedeutung, wurde 480 v. Chr. von den Persern, am Ende des Phokischen Krieges (346 v. Chr.) durch Philipp II. von Macedonien zerstört, aber bald wiederhergestellt, und war noch in der Römerzeit eine starke Festung;
noch jetzt sind ansehnliche Über- reste der Ringmauern und Thore erhalten oberhalb des schön gelegenen Dörfchens Davlia. -
Vgl. Ulrichs Reisen und Forschungen in Griechenland [* 8] (Tl. 2, Brem. 1840).
Daumas (spr.domah), Melchior Joseph Eugene, franz. General und Hippolog, geb. wurde 1827 Offizier. 1835 nach Algier verfetzt, machte er unter Clausel die Feldzüge von Mascara und Tlemsen mit und widmete sich mit großem Er- folg dem Studium der Sprache [* 9] und Sitten der Ara- ber. Nach dem Frieden an der Tafna war er 1837 -39 franz. Konsul in Mascara, dann wurde er Direktor der arab. Angelegenheiten in der Provinz Oran und später in ganz Algerien. [* 10] 1850 wurde er als Direktor der alger.
Angelegenheiten in das Kriegsministerium berufen und 1853 zum Divisions - general befördert. Daumer
nahm 1869 seinen
Abschied und starb auf seinem Landgute Camblanes bei
Bordeaux.
[* 11]
Unter seinen Werken über Algerien sind zu nennen: «^xzwFition cw 1'etat aetuei äe 1'^.1^6ri6, äu FouvernLiusiit 6t äs Ia leZiälHtion qni 1a rezit» s anonym, Algier 1844) und Par. 1864).
Sein Hauptwerk, wichtig für die
Pferde- zucht und
die franz. Remonteangelegenheiten, ist «1^63 cIl6V0ÄUX
llu 3a1iiN'H 6t 1 IN(VU1'3 äli ä636rt» (7. Aufl., Par. 1874;
deutsch, 2. Aufl., Verl. 1858), dem
Abd el-Kader einen Kommentar über die
Pferde
[* 12] der Wüste hinzugefügt
hat. Daumer
schrieb ferner: «?iincip68 3 äu c^v^iier arade» (Par. 1854- deutsch
Magdeb. 1855),
«I.a XadMs» (1857), «1^ vio ai'Hd 6t 1a societü inuZuimaiis» (1869). Daumen, der kürzeste und stärkste
Finger, s.
Hand.
[* 13] In der
Technik beißt Daumer
, Hebedaumen,
Well- daumen oder Däumling ein Maschinenteil, welcher
periodisch eine hin und her oder
auf und nieder gebende
Bewegung zu erteilen hat;
im be- sondern ein eigentümlich geformter Zahn, der, an einer Welle (Daumenwelle) angebracht, dazu dient, eine kontinuierliche drehende Bewegung in eine abwechselnd auf und nieder gehende umzusetzen, eine Vorrichtung, die namentlich bei Pochwerken (s. d.) und beim Daumenhammer (s. d.) vorkommt. Daumenhammer, ein besonders früher beider Eisenerzeugung und Blechfabrikation angewendeter Transmissionshammer, dessen Hebung [* 14] durch die von der Betriebsmaschine abgeleitete Kraft [* 15] indirekt mit- tels der auf einer Welle sitzenden Daumen (s. d.) bewirkt wird.
Die Daumer
sind entweder Rahmen - Hämmer oder Stielhämmer. Im erstern Falle wird der Hammerbär
zwischen senkrechten
Führungen geleitet und unmittelbar von dem Hebdaumen er- griffen, im letztern Falle ist derselbe am
Ende eines Stieles oder
Helmes befestigt, der um eine horizon- tale
Achse schwingt und beim Anheben des Ham- mers von den Hebedaumen
erfaßt wird. Je nack der
Lage des Angriffspunktes diefer unterscheidet man:
Stirn Hämmer (Angriffspunkt
vor dem Hammerkopf), Brusthämmer
(Angriff zwischen Hammerkopf und Helmlager) und Schwanz- Hämmer
(Angriff an einer über
die Drehachse hinausragenden Verlängerung,
[* 16] dem Schwanz, des Stieles).
Die Daumenwelle liegt normal zur Richtung des Stieles, nur bei dem Aufwerf- bammer, einer Abart des Brusthammers, ist die Welle dem Stiel parallel gelagert.
Die Sckwanz- hämmer sind die kleinsten (15-50 1^ Fallge- wicht), die Stirnhämmer die größten (bis 5000 k^ Gewicht).
Zur
Erhöhung
der Schlagkraft und Schlaggefchwindigkeit wird bei dem Daumer
zuweilen eine
Stahl-oder Luftfeder angeordnet, die beim Heben des
Hammers gespannt wird und dann, sich aus- dehnend, denselben niederwirft
(Federhammer).
Daumenwelle, s.
Daumen. Daumer
,
Georg Friedr., Dichter und religions- philos.
Schriftsteller, geb. zu
Nürn- berg, studierte seit 1817 zu
Erlangen
[* 17] und
Leip- zig anfangs
Theologie, später
Philosophie. 1822 ward Daumer
Vorbereitungslehrer, dann Professor am
Nürnberger
Gymnasium, mußte aber 1830 sein
Amt wegen Kränklichkeit niederlegen und widmete sich litterar.
Arbeiten. Er trat 1858 zur kath. Kirche über und starb zu Würzburg. [* 18]
Noch als
Leh- rer schrieb Daumer
die
«Urgeschichte des Menschengeistes»
(Berl. 1827) und die «Andeutung eines
Systems spe- kulativer
Philosophie» (Nürnb. 1831).
In «Philo- sophie, Religion und Altertum» (ebd. 1833) und «Züge zu einer neuen Philosophie der Religion und Religionsgesckichte» lHeft 1, ebd.
1835) zeigte sich ¶