Datum
in den lateinisch abgefaßten
Urkunden des
Mittelalters die
Formel, welche der
Angabe der Zeit (meist auch des
Orts) der
Ausstellung derselben vorangestellt wurde, oft in
Verbindung mit
Actum (s. d.), was
den Zeitpunkt angibt, in welchem über den
Inhalt des betreffenden Schriftstücks verhandelt wurde. Gegenwärtig bedeutet
Datum
(als
Substantiv) s. v. w.
Orts- und Zeitangabe selbst. Die Art und
Weise der Angabe des
Jahrs und
Tags,
das
Datieren,
war in verschiedenen
Ländern und
Zeiten verschieden.
Die Alten pflegten nach den Regierungsjahren ihrer
Könige und obersten Magistratspersonen zu datieren. Die abendländischen
Völker datierten im
Mittelalter ebenso, gaben aber zugleich oder auch allein das Jahr nach der
Geburt
Christi in ihren
Urkunden
an und fügten oft auch noch die
Indiktion oder
Römerzinszahl hinzu. Als
Tag setzte man den Monatstag entweder
nach der Zahlordnung oder nach dem
Namen eines
Heiligen oder
Festes.
Datieren heißt auch die
Zeitrechnung für etwas Bestehendes
von einem Ereignis an beginnen. Datum
ut supra,
ut retro, das Datum
wie
oben, wie umstehend.
In der
Statistik ist Datum
jede einzelne
Beobachtung über den Zustand einer
Erscheinung in einem gegebenen
Raum und zu einer bestimmten Zeit. Man beschränkt diesen
Ausdruck auf die Teilbeobachtung einer bestimmten Massenbeobachtung.
War diese
Beobachtung eine systematische, dann sind auch die
Daten systematische. Beliebig aus verschiedenen
Zeiten und
Räumen
zusammengestellte
Beobachtungen sind nicht Teile einer fortlaufenden Beobachtungsreihe, wie solche die
Statistik verlangt.
Daten
(Data,
Mehrzahl von Datum
),
Thatsachen, Thatsächliches; bei Euklid und andern
Geometern
Sätze, welche aussagen,
daß, wenn gewisse
Dinge gegeben, andre mit gegeben sind.
Data et Accepta,
Ausgabe und
Einnahme. Vgl.
Dato.