Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Hildesheim,
[* 3]
Kreis
[* 4]
Einbeck,
[* 5] am
Solling und unweit der
Ilme, 152 m ü. M., durch
Zweigbahn mit
Salzderhelden verbunden, hat eine große Eisenhütte,
Steinbrüche (Steinplatten) und Kalksteinbrüche und (1880) 1580 meist
evang. Einwohner.
Dassel, schon 920 erwähnt, war der Sitz sächsischer
Dynasten, von denen die
Raugrafen von Dassel abstammten. In
nächster
Nähe das Remontedepot Erichsburg und die Burgruine Hunnesrück.
Stadt im KreisEinbeck des preuß. Reg.-Bez. Hildesheim, 13 km im W. von Einbeck, in einem hübschen Thale am
Solling, an der Ilme und an der Nebenlinie Salzderhelden-Dassel (Ilmebahn, 47,5 km) der Preuß. Staatsbahnen,
[* 9] hat (1890) 1453 E.,
darunter 78 Katholiken, Post, Telegraph,
[* 10] kath. Hospital; mehrere Mühlen,
[* 11] Steinschleiferei und -Handel,
Gerberei, Kalkbrennerei, Bierbrauerei,
[* 12] Landwirtschaft; in der Nähe eine Eisenhütte und das königl. Remontedepot Hunnesrück.
Der Solling liefert Steinplatten in großer Menge. – war ein uralter Sitz sächs. Dynasten, von welchen die Grafen von Dassel (s.
unten) abstammten. Die Kirche wird schon 1022 erwähnt: im 12. Jahrh. erhielt DasselStadtrechte, 1310 fiel
die Grafschaft an Hildesheim.
altes Grafengeschlecht, nach dem Städtchen Dassel (s. d.) bei
Einbeck genannt. Berühmt ist KaiserFriedrichs Ⅰ. Kanzler Rainald (s. d.) von Dassel – Adolf der Kühne, Graf von Dassel, der in
Abwesenheit des GrafenAdolf von Schauenburg dessen Land verwaltete, mußte 1189 nach Lübeck flüchten,
als Heinrich der Löwe mit Waffengewalt in das Gebiet einbrach, erhielt aber freien Abzug, als Heinrich10. Nov. auch diese Stadt
einnahm, und sammelte nun ein Heer, mit dem er 1190 die Anhänger des Herzogs an der Trave schlug und dadurch Heinrich zum
Frieden mit dem König nötigte. Mit Simon, Grafen von Dassel, der Dassel an das Stift Hildesheim verkaufte, starb 1329 das Haus aus.
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