Dasjespiß
(Dassepiß, Dassipiß), s. Klippschliefer. ^[= (Platthufer, Lamnungia), Ordnung der Säugetiere, früher entweder zu den Nagetieren oder zu ...]
Dasjespiß
20 Wörter, 149 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Waarenkunde — Droguen thierischen Ursprungs
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Dasjespiß
(Dassepiß, Dassipiß), s. Klippschliefer. ^[= (Platthufer, Lamnungia), Ordnung der Säugetiere, früher entweder zu den Nagetieren oder zu ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Dasjespiß
(holländ.) oder Hyraceum, ein Surrogat des Bibergeils, s. Biber (Bd. 2, S. 963 b).
(Platthufer, Lamnungia), Ordnung der Säugetiere, früher entweder zu den Nagetieren oder zu den Dickhäutern gestellt, vereinigt die Charaktere dieser beiden Ordnungen bis zu einem gewissen Grad in sich. Der Körper der Klippschliefer ist klein, zierlich, mit dichtem Pelz bedeckt, die Schnauze kurz, die Oberlippe gespalten, der Schwanz äußerst kurz. An den Vorderfüßen sind 4, an den Hinterfüßen 3 bis an die Endglieder durch Haut [* 5] verbundene und mit flachen Hufen bekleidete Zehen; nur die hintere Innenzehe steht frei und hat eine Kralle. Im Gebiß, welches dem der Nagetiere [* 6] ähnelt, fehlen die Eckzähne; die Zahnformel ist i(1/1)c(0/0)p(4/4)m(3/3). Am Darm [* 7] ist ein großer Blinddarm vorhanden; eine Gallenblase fehlt.
Die Hoden liegen in der Bauchhöhle. Die ganze Ordnung besteht aus der Gattung Schliefer (Daman, Hyrax Herm.), kleine Tiere mit gestrecktem, walzigem Leib, verhältnismäßig großem, plumpem Kopf, kleinen Augen und Ohren, kurzem, gedrungenem Hals, kaum bemerkbarem Schwanz, mittelhohen, ziemlich schwachen Beinen, an den Vorderfüßen vier, an den Hinterfüßen drei bis an die Endglieder durch Haut verbundenen Zehen mit platten, hufartigen Nägeln und einem krallenartigen Nagel auf der hintern innern Zehe.
Etwa 10-12 Arten finden sich in wilden, steinigen Gegenden (daher Klippschliefer: Klippdachs) am Kap der Guten Hoffnung, an der Ostküste Afrikas bis zum Roten Meer, in Arabien und Syrien. Sie nähren sich von Pflanzen und werden des Fleisches halber gejagt. Der kapsche Schliefer (H. capensis Schreb.) hat die Größe eines Kaninchens, ist gelblichbraungrau und liefert das Hyraceum (Dachsharn, Dassenpiß), welches als Surrogat des Bibergeils empfohlen worden ist und wahrscheinlich aus dem mit Harn gemischten Kote des Tiers besteht. Die in Syrien lebende Art ist vielleicht der Saphan der Bibel, [* 8] welches Wort Luther mit Kaninchen [* 9] übersetzte. In Abessinien verschmähen Christen und Mohammedaner das Fleisch des Klippschliefers, welches nach Moses von den Juden nicht gegessen werden durfte. Die Beduinen des Steinigen Arabien schätzen dagegen das Fleisch sehr hoch.
Vgl. Brandt, Über die Gattung der Klippschliefer (St. Petersb. 1869).
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Klippschliefer, s. Schliefer
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9.849 | Klippschliefer | Brandt | Über die Gattung der K. | (St. Petersb. 1869) |
3.327 | Brandt | "Über die Gattung der Klippschliefer" | (das. 1869) |
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