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941 Dem
Ancus Marcius wird die Bebauung des Aventins zugeschrieben; den drei letzten Königen verdankt R. großartige Bauten,
zugleich die einzigen aus vorrepublikanischer Zeit, von denen noch Reste erhalten sind.
Tarquinius Priscus soll das
sumpfige
Thal
[* 3] des
Forum
[* 4] Romanum
, Velabrum und
Forum Boarium trocken gelegt haben durch den
Bau der
Cloaca maxima, eines
2,15 bis 4 m breiten, über 3 m hohen, dreifach gewölbten Abzugskanals aus Tuffquadern, dessen Hauptstrang, etwa 800 m lang,
noch heute funktioniert.
Tarquinius Priscus begann,
Tarquinius Superbus vollendete den
Bau des Jupitertempels auf der Nordwestspitze des
Kapitols, dessen
Substruktionen zum
Teil noch jetzt im
Garten
[* 5] des
Palastes
Caffarelli vorhanden sind.
Servius Tullius baute
am Fuße des
Kapitols das
Quellhaus (Tullianum) und Gefängnis
(Carcer Mamertinus, s. d.). Vor allem aber wird dem
Servius die
Befestigung der Siebenhügelstadt zugeschrieben. Die
Mauer (7–8 km lang und einen Flächenraum von etwa 3 qkm umschließend)
begann südwestlich vom
Kapitol am
Tiber, umschloß das
Kapitol und den
Quirinal und bog dann nach
Süden
um. Hier, wo die Hügel
Quirinal, Viminal, Esquilin allmählich in die Ebene verlaufen, genügte eine einfache
Mauer nicht;
an ihre
Stelle tritt ein etwa 20 (oben 13) m starker, an einzelnen
Stellen noch bis zur Höhe von 10 m erhaltener
Wall
(Agger) nebst
Graben (s.
Esquilinischer Hügel), in einer Länge von 1300 m bis gegen die jetzige
Kirche Sta. Maria
Maggiore
sich erstreckend.
Der Lauf der Befestigung über den Cälius ist nicht ganz sicher; am Südende des Aventins findet sich der imposanteste Rest der Mauer (etwa 15 m hoch, in Vigna Maccarani). Dem Westrande des Aventins folgend, erreichte sie sodann unterhalb der Kirche Sta. Sabina wieder den Tiber. Unter den Thoren sind die wichtigsten: Porta Carmentalis an der Südecke, Porta Fontinalis an der Nordecke des Kapitols, Porta Sanqualis, Salutaris und Quirinalis am Quirinal, Porta Collina am Nordende, Porta Viminalis in der Mitte, Porta Esquilina am Südende des Walles, Porta Capena zwischen Cälius und Aventin, Porta Trigemina zwischen Aventin und Tiber.
Die moderne topogr. Forschung betrachtet gleichfalls den Palatin als Urkern der Stadt. Die erste Erweiterung scheint erfolgt zu sein durch Hinzufügung des westl. Abhangs des Esquilin. Noch in der Kaiserzeit feierten sieben Stadtbezirke (montes) ein Fest (Septimontium), welches an diese ehemalige Stadtgemeinschaft erinnerte (Palatium, Cermalus, Velia, Fagutal, Oppius, Cispius, Subura). Später wurden zur Stadt gezogen Cälius, Quirinalis und Viminalis; diese Stadt, welche etwa ins 7. Jahrh. v.Chr. gehört, war in vier Regionen (Regio Suburana, Palatina, Esquilina, Collina) geteilt. Durch Zufügung des Aventins und Erweiterung nach O. wurde aus der Vierregionenstadt die servianische, deren Grenzen [* 6] durch die Befestigung bekannt sind.
B. Die Stadt in der Zeit der Republik (510–31 v. Chr.). Aus der ersten Zeit nach Vertreibung der Könige stammen unter andern die am Forum gelegenen Tempel [* 7] des Saturn (497) und des Castor (484). Der Zerstörung der Stadt durch die Gallier (390) folgte ein hastiger Wiederaufbau. Unter den in nächster Zeit geweihten Tempeln sind zu nennen der der Juno Moneta auf der Arx und der der Concordia, gegründet zum Andenken an die Beilegung des Streites zwischen Patriciern und Plebejern (366 v.Chr.).
Gegen Ende des 4.
Jahrh. beginnt man großartige Nutzbauten auszuführen.
Der Censor
Appius Claudius (312 v.Chr.) baute
die erste feste Landstraße, die
Via Appia (s.
Appische Straße) südöstlich aus
der
Porta Capena heraus, durch die
Pontinischen Sümpfe nach
Campanien, zunächst bis
Capua und führte
die erste unterirdische
Wasserleitung
[* 8]
(Aqua Appia) in die Stadt. Die zweite Wasserleitung
(Anio vetus) ließen die Censoren Manius
Curius Dentatus und L. Papirius Cursor aus der Kriegsbeute des
Pyrrhus (272) erbauen. Der Censor Flaminius legte 220 die nach
Norden
[* 9] führende
Via Flaminia an und erbaute im Marsfelde den nach ihm benannten
Cirkus.
[* 10] Die Stadt begann sich über
den Mauerring des
Servius auszudehnen; Vorstädte entstanden am
Tiber
vor der
Porta Trigemina, wo das
Emporium angelegt wurde
(etwa 200 v.Chr.) und im Marsfelde beim Circus Flaminius.
Seit dem 2. Jahrh. entstanden infolge der
Beziehungen zu
Griechenland
[* 11] und dem
Orient prachtvollere Bauten. Um das
alte
Forum
(s. den Karton zum
Plan:
Altes
Rom)
[* 12] zu erweitern, errichtete
Cato der
Ältere 185 v.Chr.
die erste öffentliche
Halle
[* 13] (Basilica Porcia); es folgte schon 179 eine zweite (Basilica Aemilia), sodann 171 die Basilica Sempronia, 121 die
Basilica Opimia.
Die erste steinerne
Brücke,
[* 14] Pons Aemilius (jetzt Ponte Rotto, s. S. 933a), wurde 179–142 neben dem
alten Pons Sublicius erbaut und durch diese feste
Verbindung eine schnelle
Entwicklung der Vorstadt am rechten Tiberufer begünstigt.
Eine zweite
Verbindung wurde um 62 v.Chr. geschaffen durch die beiden die
Insel überschreitenden
Brücken
[* 15] Pons Fabricius und
Pons
Cestius.
Sulla, der an der vollständigen Durchführung seiner
Baupläne durch den
Tod verhindert wurde,
erneuerte in prachtvoller
Weise den in den Bürgerkriegen zerstörten
Tempel des
Jupiter
Capitolinus; wahrscheinlich auf seine
Veranlassung wurde in der Einsattelung des
Kapitolinischen Hügels zwischen Tempelhöhe und Arx das
Tabularium (im Grundriß
ein
Trapez
[* 16] von etwa 70x44
m) als
Archiv und Geschäftslokal für die
Staatsverwaltung 78 von Q. Lutatius
Catulus erbaut, der bedeutendste erhaltene Profanbau der republikanischen Epoche.
Pompejus erbaute 57 v.Chr. auf dem Marsfelde das
erste steinerne
Theater
[* 17] in R., nebst daranstoßendem Portikus von 100
Säulen
[* 18] (Hecatostylos). Außerdem sind von in Resten erhaltenen Bauwerken aus der republikanischen Zeit noch zu nennen: der kleine
Tempel am Ponte Rotto (jetzt Sta. Maria Egiziaca), ein
Pseudoperipteros ion.
Stils;
ferner mehrere Grabmäler,
besonders das
1780 entdeckte Grabmal der Scipionen, an der
Via Appia innerhalb der Aureliansmauern (daraus der Sarkophag
[* 19] des
L.
Cornelius Scipio
Barbatus, Konsul 298 v.Chr., jetzt in der
Antikensammlung des
Vatikans) und das
Grab des C. Poblicius Bibulus
(aus dem 7. Jahrh. der Stadt), am Fuße des
Kapitols im Marsfelde, außerhalb der Servianischen
Mauer.
C. Die Stadt in der ersten Kaiserzeit. Cäsars Pläne für Erweiterung und Verschönerung der Stadt, die durch seinen Tod unterbrochen wurden, führte Augustus in großartigem Maßstabe durch. Die Hineinziehung des Marsfeldes, auf dem durch ihn und Agrippa Prachtgebäude errichtet wurden, vergrößerte die Stadt um nahezu ein Drittel ihres Areals. Die Ausbildung des Baues mit gebrannten Ziegeln, in welcher Technik es die Römer [* 20] zu großer Vollkommenheit gebracht haben, fällt hauptsächlich in die ersten Jahrhunderte der Kaiserzeit. ¶
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Seit dem 2. Jahrh. v. Chr. beginnt die Einfuhr fremder Marmorsorten, namentlich aus Griechenland, dem Orient und Afrika; [* 22] unter Augustus wurden auch die Brüche des carrarischen Marmors (bei Lucca) [* 23] eröffnet und der schöne sedimentäre Kalkstein von Tivoli (lapis Tiburtinus) in größerer Menge verwendet. Die Marmorsorten fanden außer zu architektonischen Stücken, Säulen, Gesimsen u.s.w., später, vom zweiten Drittel des 1. vorchristl. Jahrhunderts an, ihre Hauptverwendung zum Belegen der Fußböden und Wände (s. Tafel: Mosaik, [* 21] Fig. 1 u. 2). Seit nahezu zwei Jahrhunderten hatte R. keinen auswärtigen Feind vor seinen Mauern gesehen; so kam es, daß die Servianische Befestigung, deren Rayon die Vorstädte auf allen Seiten überschritten hatten, in Verfall geriet.
Augustus stellte sie nicht wieder her, sondern machte die Hauptstadt des Reichs zu einer offenen. Die Mauer wurde an vielen
Stellen überbaut, auf dem Esquilinischen Wall ein öffentlicher Spaziergang angelegt, das
große Begräbnisfeld außerhalb
desselben eingezogen und in Parks und Villen verwandelt. Für die nach allen Seiten gewachsene Stadt genügte
auch die alte Einteilung in vier Bezirke nicht mehr; Augustus teilte sie in 14 Regionen, deren Bezeichnungen jedoch aus späterer
Zeit stammen.
Die Kaiser der Julisch-Claudischen Dynastie fuhren in der Erweiterung und Verschönerung der Stadt durch Monumentalbauten fort. Für die Umgestaltung der Privatbauten war der große Brand unter Nero (17. bis 25. Juli 64 n.Chr.) epochemachend; derselbe verzehrte angeblich drei Regionen ganz, sieben großenteils. Der Hauptherd waren die alten Stadtteile vom Forum Boarium bis zur Subura, doch wurde auch das Marsfeld stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Kaiser betrieb den Wiederaufbau nach einem regelmäßigern Plane mit Eifer, doch hatten seine Nachfolger noch lange mit dem Ausbau zu thun. Vespasian ließ die Stadt vermessen, vielleicht auch einen Plan derselben anfertigen. Ihr Umfang wird von Plinius auf 13200 Schritt, d.i. etwa 18 km, angegeben. Über die Einwohnerzahl fehlen bestimmte Angaben, die neuern Berechnungen schwanken zwischen 800000 und 2 Mill.
Karte: Forum Romanum
und Fora Caesarum
1. | Templum Concordiae. | 11. | Templum Divae Faustinae. | 22. | Templum Aesculapii. | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2. | Templum Divi Vespasiani. | 12. | Templum Divi Romuli. |
23. | Sepulcrum Bibuli. | |||||
3. | Porticus Deorum Consentium. | 13. | Templum Sacrae Urbis. | 24. | Bibliothecae Ulpiae. | |||||
4. | Templum Saturni. | 14. | Templum Jovis Statoris. | 25. | Columna Traiani. | |||||
5. | Arcus Severi. | 15. | Arcus Titi. | 26. | Templum Martis Ultoris. | |||||
5a. | Rostra. | 16. | Templum Divi Augusti. | 27. | Templum Veneris Genetricis. | |||||
6. | Basilica Aemilia. | 17. | Domus Liviae. | 28. | Templum Jovis. | |||||
7. | Templum Divi Juli. | 18. | Janus quadrifrons. | 29. | Templum Junonis. | |||||
8. | Templum Castoris. | 19. | Monumentum argentariorum. | 30. | Templum Herculis Musarum. | |||||
9. | Templum Vestae. | 20. | Templum Herculis. | 31. | Templum Minervae. | |||||
10. | Regia. | 21. | Templum Spei (?). | |||||||
Die hauptsächlichsten Monumente aus der Zeit von Augustus bis zum Ausgang der Antonine, der die bedeutendsten der erhaltenen Bauwerke angehören, sind folgende. (Hierzu der Plan: Altes Rom.)
a. Das Centrum der Stadt. In Regio VIII lag das Forum Romanum (s. Forum nebst Textfigur, Tafel: Rom II, [* 21] Fig. 1, und vorstehenden Textplan). Auf dem Kapitol nimmt das alte Nationalheiligtum, der Tempel des Jupiter Capitolinus, die südwestliche, der Tempel der Juno Moneta die nordwestl. Spitze ein. An dem Burgwege (Clivus Capitolinus) liegt der Tempel des Saturn, von Munatius Plancus 44 v.Chr. umgebaut, später durch Brand zerstört und dann eilfertig und unschön restauriert. Die Front des ¶
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Tabula-943 riums, das in republikanischer Zeit mit seiner Doppelhalle den imponierenden Prospekt des Forums bildete, wurde unter Tiberius teilweise (nördlich) verdeckt durch den prachtvollen Neubau des Tempels der Concordia. Zwischen Saturn- und Concordientempel, die Front gleich letzterm nach Südosten, wurde später noch der Tempel des Divus Vespasianus hineingesetzt; ein korinth. Bau mit Vorhalle von sechs Säulen, von denen noch drei samt Gebälk stehen.
An den Clivus Capitolinus schließt sich die Sacra Via, die große an der Südseite des Forums entlang führende Prozessionsstraße. Sie passierte zuerst den Triumphbogen des Tiberius, der 16 n.Chr. wegen der Siege des Kaisers über die Germanen errichtet, jetzt nicht mehr vorhanden ist. Rechts hatte sie sodann die Basilica Julia, gegenüber jenseit des Forums die Curia Julia (das Gebäude für die Senatsversammlungen, jetzt Kirche Sant' Adriano) und die Basilica Aemilia; ferner den Castortempel, 6 n.Chr. von Tiberius prachtvoll erneuert, von dessen Bau noch drei Säulen nebst Gebälk stehen, gegenüber den Tempel des Divus Julius (bis auf die Fundamente zerstört); zwischen beiden lag der zum Andenken an die Wiedererlangung der an die Parther verlorenen Feldzeichen errichtete Bogen [* 26] des Augustus (Arcus Augustus).
Von dem dann weiterhin folgenden berühmten Rundtempel der Vesta sind nur geringe Reste übrig; der an ihn anstoßende Palast der Vestalinnen (Atrium Vestae) mit Säulenhof wurde 1883–84 ausgegraben. Die Sacra Via passierte sodann den 120 v.Chr. errichteten Ehrenbogen der Fabier (Fornix Fabianus), welcher als Südostgrenze des Forums galt, und steigt den in ältester Zeit steilen, durch Bauten unter den Kaisern geebneten Hügelrücken hinan, welcher vom Palatin nach dem Esquilin herübergeht.
Linker Hand [* 27] liegt hier der 141 v.Chr. geweihte Tempel der Faustina (und des Antoninus Pius), dessen Vorhalle (10 Säulen) nebst einem Teil der Cella erhalten ist (jetzt Kirche San Lorenzo in Miranda). Den höchsten Punkt der Sacra Via bezeichnet der aus einem Bogen bestehende Triumphbogen des Titus, errichtet zum Andenken an die Niederwerfung des jüd. Aufstandes (70 n.Chr.; 81 geweiht). Östlich davon lag der kolossale, von Hadrian 135 erbaute, überaus prächtige Doppeltempel der Venus und Roma; [* 28] die Scheidewand beider Cellen mit den Nischen für die großen Götterbilder ist im Garten des Klosters Sta. Francesca Romana erhalten, die sonstige Architektur ist bis auf geringe Reste zerstört, von der den Tempelhof umgebenden Halle von 200 Granitsäulen sind nur die Substruktionen und einzelne Schäfte geblieben.
Die prachtvollen Kaiserfora (Fora Caesarum) füllten den ganzen Raum zwischen dem alten Forum und dem Quirinal; die allen gemeinsame Form war die eines von Säulenhallen umgebenen Hofs, in dessen Mitte ein Tempel der Schutzgottheit des Forums stand. Von Süden nach Norden sind es: der Platz um das von Vespasian gegründete Templum Pacis (in Regio IV);
das Forum des Nerva (Forum transitorium), mit einem erst 1611 durch Paul V. zerstörten Minervatempel am Ostende; [* 29]
das Forum des Augustus, nördlich, mit dem 2 v.Chr. geweihten Tempel des Mars [* 30] Ultor;
das Forum des Trajan, das prächtigste von allen, zu dessen Anlage ein Teil des Quirinals 100 Fuß tief abgetragen werden mußte.
Dasselbe war von quadratischer Form (etwa 200 m breit) mit zwei halbkreisförmigen Apsiden an der Nordost- und Südwestseite, von denen die erstere (nach dem Quirinal zu) noch teilweise erhalten ist. Nordwestlich an dieses Forum stieß die Basilica Ulpia (56 m breit), jenseit derselben lag eine große Bibliothek und ein von Hadrian dem Trajan geweihter Tempel; an der Nordseite der Basilika, [* 31] im Mittelhof der Bibliothek, die noch heute stehende Trajanssäule aus Marmor (100 röm. Fuß, d.i. 29,5 m hoch, unten 3,6, oben 3,3 m Durchmesser), deren spiralig umlaufende Reliefs (1 m hoch, 200 m lang) die Thaten des Kaisers im Dacierkriege verherrlichen. (S. Tafel: Rom I, [* 25] Fig. 4.) Östlich von den Kaiserfora, in der Niederung, lag ein dicht bewohnter Stadtteil, die Subura, als Stelle des Kleinverkehrs und schmutziger Gewerbe.
In der Regio X lag der Palatinische Berg (s. d.) mit seinen Prachtbauten.
In der Regio XI lag zwischen Palatin und Aventin der Circus Maximus (s. Cirkus); seine Mauern sind, bis auf wenige Reste am Südostende, verschwunden. Das Thal zwischen Palatin und Kapitol wurde von zwei sehr belebten Straßen, dem Vicus Tuscus und Vicus Jugarius, durchzogen; beide mündeten nach dem Tiber zu auf das Velabrum und das Forum Boarium. Auf letzterm steht der fälschlich Vestatempel benannte kleine Rundtempel mit 20 korinth. Säulen (jetzt Sta. Maria del Sole).
b. Der Süden der Stadt. In der Regio XIII, am Tiber unterhalb des Südwestabhanges des Aventinischen Hügels (s. d.), lag das Emporium, und die Horrea, große Hafen- und Magazinanlagen. Aus Scherben von Transportgefäßen, in denen Wein, Öl, Konserven u.s.w. nach R. gebracht wurden, ist im Laufe des 1. bis 3. Jahrh. der 35 m hohe Scherbenberg (Monte Testaccio) angehäuft.
Die Regio XII enthält aus der frühern Kaiserzeit keine nennenswerten Monumente (über die Caracalla-Thermen s. unten, S. 945b). Die Regio I wird durchzogen von der Appischen Straße (s. d.), an deren Anfang linker Hand der Doppeltempel des Honos und der Virtus lag (keine Reste), von M. Claudius Marcellus nach der Eroberung von Syrakus [* 32] (208 v.Chr.) erbaut, von Vespasian restauriert. Weiter südlich ein Triumphbogen, Arco di Druso genannt, wahrscheinlich vielmehr dem Trajan geweiht. 2 km vor der Porta Capena, am Bache Almo (jetzt Acquataccio), lag ein berühmter Tempel des Mars. – Die Regio II enthält an ihrem Westende die Kaserne eines Teils der röm. Garnison (Castra Peregrina); daneben den großen Viktualienmarkt (Macellum Magnum), auf dessen Fundamenten am Ende des 5. Jahrh. die Kirche Santo [* 33] Stefano rotondo erbaut wurde; nördlich davon bedeutende Substruktionen vom Templum Claudii. Die Region wurde in westöstl. Richtung durchzogen von der Via Appia (s. S. 941b), ferner von der Neronischen Zweigleitung der Aqua Claudia, die das Wasser der letztern bis zum Palatin weiter führte (Reste zwischen Lateran und Santo Stefano rotondo sowie im Thale zwischen Cälius und Palatin).
c. Die Hügel. Auf der Grenze von Regio III und Regio IV liegt eins der ausgezeichnetsten Bauwerke R.s, das Amphitheatrum Flavium (s. Kolosseum [* 34] und Tafel: Rom I, [* 25] Fig. 3); nordwestlich davon die über 36 m hohe Kolossalstatue des Nero, von der die Basis noch erhalten ist. Westlich vom Kolosseum finden sich Reste eines monumentalen Springbrunnens (Meta Sudans). Auf dem Abhange des Esquilin erbaute Titus seine Thermen. ¶