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* Jöns, Mathematiker, geb. 6. Juli 1771 zu Nedersalix in Westerbotten, studierte
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ein kleiner Ring oder einzelne Teile derselben vorhanden sind, oder es fehlt die Regenbogenhaut total, und es erscheint dann
der Grund des Auges dunkelbraun oder rötlich. Das Sehen
[* 4] ist bei diesem Zustand nicht bedeutend beeinträchtigt, und namentlich
ist (in neuester Zeit durch v. Gräfe auch für den erworbenen Irisverlust, nachdem bei einer Operation
die ganze Iris sich vom Strahlenband losgelöst hatte) die Beobachtung gemacht worden, daß das Akkommodationsvermögen (s. d.)
nicht darunter leidet. Die betreffenden Personen sind nur gewöhnlich etwas kurzsichtig und lichtscheu und sehen in der Dämmerung
besser; zuweilen ist Schwachsichtigkeit damit verbunden, je nachdem noch andre Bildungsfehler dabei obwalten.
Die Aniridie ist ein angeborner Bildungsfehler und soll sich forterben. Sie läßt keine weitere Behandlung zu als die mit blau
gefärbten Schutzbrillen, welche das ganze Auge
[* 5] umschließen und so die blendenden Lichtstrahlen ablenken.
Der von Malta und aus Süditalien
[* 12] (beide unter dem Namen Puglieser) wird wegen seiner Größe besonders zum Verzuckern benutzt;
der spanische ist sehr kräftig, der italienische sehr süß und dient daher, wie der französische, zur Likörfabrikation.
Der russische ist sehr aromatisch und wird besonders auf Anisöl verarbeitet. Außerdem benutzt man Anis als
Küchengewürz, zu Backwerk, selten in der Medizin. Er verlangt einen lockern, mäßig trocknen Boden, eine sonnenreiche, geschützte
Lage und wird in Kleestoppeln oder nach Hackfrüchten gebaut.
Man säet vorteilhaft dreijährigen Samen,
[* 13] weil frische Körner den Verheerungen der Anismotte ausgesetzt
sind, deren Eier
[* 14] erst im dritten Jahr absterben. Man säet ihn entweder breitwürfig (12-16 kg auf 1 Hektar) oder in Reihen,
entweder für sich allein oder, da Anis oft mißrät, mit Möhren vermischt. Den in 3-6 Wochen aufkeimenden Pflänzchen ist Kälte
schädlich; später, wenn sich die Blätter ausgebildet haben, schaden ihnen Nachtfröste nicht mehr. Alles
Unkraut ist sorgfältig auszujäten, auch muß der Boden sofort nach dem Aufgehen des Samens sowie später gelockert werden.
Man erntet, wenn die Stengel anfangen, gelb zu werden, und der Same an den mittlern Strahlen sich bräunt. Man rauft die Stengel
gewöhnlich mit der Hand,
[* 15] doch kann man sie auch schneiden. Feinde des Anis sind die Maden der Anismotte
(Tinea anisella Clebaueri) und die sogen. rote Lohe oder das Rotwerden und Faulen der Körner bei anfangender Reife. Erscheint
diese Krankheit, so eile man mit dem Ausraufen, um doch noch etwas zu retten. Der Ertrag pro Hektar ist
unter günstigen Umständen 20-28 Ztr. (gewöhnlich aber nur 12-16 Ztr.)
Körner und 20-30 Ztr. Stroh. Die Spreu, welche immer noch viele unvollkommene Körner enthält, dient zur Gewinnung des Anisöls
(s. d.), das Stroh als Viehfutter, besonders als Häcksel für Pferde,
[* 16] oder zur Feuerung, da es eine starke Flamme
[* 17] gibt.
das durch Destillation
[* 19] von Anissamen oder Anisspreu mit Wasser gewonnene ätherische Öl (Ausbeute etwa 2 Proz.),
ist farblos oder hellgelb, riecht und schmeckt wie Anis, spez. Gew. 0,98-0,99,
löst sich wenig in Wasser, leicht in Alkohol und Äther, erstarrt bei + 6 bis 10°, manchmal schon bei
15° (älteres weniger leicht) und schmilzt erst bei 17-18°. Es besteht aus festem und flüssigem Anethol C10H12O und
dient zu Likören, in der Medizin als blähungtreibendes, die Milchabsonderung und Auswurf beförderndes Mittel, äußerlich
gegen Ungeziefer und parasitische, auf der Haut
[* 20] wuchernde Pilze.
[* 21] Thüringen, Rußland, Spanien und Südfrankreich
liefern das meiste Anisöl.
ein Bund des schwed. Adels gegen König Gustav III., welcher in dem Flecken Anjala in Finnland,
nahe der russischen Grenze, geschlossen wurde. Die verbündeten Edelleute erließen eine Erklärung gegen
den Krieg mit Rußland und forderten die Berufung eines Reichstags. Diese Erklärung fand 12,000 Unterschriften, sogar des KönigsBruder, HerzogKarl (später König Karl XIII.), trat dem Bund bei, der dadurch so großes Ansehen erlangte, daß Waffenstillstand
mit Rußland geschlossen wurde. Sein Übermut führte aber zum Sturz des Adels, dessen Vorrechte der König,
gestützt auf die drei andern Stände, auf dem 1789 zusammengetretenen Reichstag zu beseitigen vermochte. Die Anstifter des
Bundes wurden ziemlich mild behandelt; nur einer büßte mit dem Kopf, einige wurden nach der InselSt.-Barthélemy deportiert,
die meisten begnadigt.
Vgl. Malmanen, Anjalaförbundet (Stockh. 1848);
Brückner in der »Baltischen Monatsschrift«
(1870).