Seite 17.212 (Ergänzungs-) Band
Darmesteter
200 Wörter, 1'381 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Darmesteter
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Darmesteter,
Arsène, Romanist, geb. zu Château-Salins (Depart. Meurthe), erhielt seine Erziehung in einer
Pariser Rabbinerschule. Mit biblischen Studien beschäftigt, wurde er durch die vielen franz. Wörter der jüd.
Kommentatoren des Mittelalters veranlaßt, sich der romanischen, besonders der franz.
Philologie zu widmen. Er wurde 1872 Professor an der Pariser École des hautes études, 1878 Maitre de conférence; 1883 erhielt
er den neubegründeten Lehrstuhl für altfranz. Sprache
[* 2] und Litteratur an der Sorbonne. Er starb zu Paris.
[* 3] Darmes
teter hat
sich namentlich mit Wortbildungslehre beschäftigt; seine Schriften «De la formation des mots composés
dans la langue française» (Par. 1874) und «De la création actuelle des mots nouveaux dans la langue française» (ebd. 1877)
sind vortrefflich, ebenso «La vie des mots étudiés dans leurs significations»
(ebd. 1887). Mit Hatzfeld gab er eine ausgezeichnete Charakteristik der franz. Litteratur
im 16. Jahrh. heraus, «Le
[* 4] seizième
siècle en France» (Par. 1878; 3. Aufl. 1887) und bearbeitete einen «Dictionnaire
général de la langue française» von Beginn des 17. Jahrh. an (seit 1889 hg. von
Katzfeld und Thomas). Unvollendet blieben die «Hebr.-franz.
Untersuchungen» und eine «Histor. Grammatik der franz. Sprache», hg. von E. Muret (Par. 1891).