Dardanellen.
Die Befestigungswerke der Dardanellen.
sind in wesentlich besserm Zustand als die des
Bosporus.
[* 2] An der Besikabucht,
vor dem Eingang in die Dardanellen.
liegt das erste neue
Fort und eine
Telegraphenstation.
Die erste Gruppe von Küstenwerken
liegt am Eingang; auf der europ. Seite ist die große alte Festung
[* 3]
Seddil-Bahr noch mit 63
Kanonen, darunter 12 bis 22 cm-Paixhansgeschützen
bewaffnet; daneben steht die 1886 erbaute neue
Batterie
Seddil-Bahr mit 11 Kruppschen 21, 26 und 28 cm-Kanonen.
Darüber liegt eine neue
Batterie in 43 m Höhe, die mit 2 Kruppschen 26 cm-Kanonen bewaffnet ist. Die alte
Batterie Totts
ist verfallen, dagegen nahe dabei eine neue
Batterie von 30
Geschützen (einschließlich 6 Mörsern) bei Eski-Hissarlik
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292 erbaut worden. Gegenüber auf der asiat. Seite liegt die alte steinerne Festung Kum-Kale mit 64 Geschützen, darunter 10 Paixhanskanonen; westlich daneben liegt eine 1886 erbaute neue Batterie mit 10 Kruppschen 15 cm-Kanonen. 5 Seemeilen innerhalb von Kum-Kale liegt bei der Spitze Kefis eine Batterie. Die wichtigste Verteidigungsgruppe liegt bei Tschanak-Kalessi oder Kale Sultanie; auch hier sind die Hauptfronten der Küstenwerke, wie bei denen des Eingangs, nach dem Ägäischen Meer hingewendet.
Die Werke von Tschanak-Kalessi sind mit 30 Geschützen bewaffnet; eine große Redoute
[* 5] führt ein Kruppsches 35,5 cm-Geschütz;
im Süden davon liegt eine neue Erdbatterie mit 9 Kruppschen Geschützen, Fort Hamidis genannt, außerdem
sind noch mehrere steinerne alte Forts vorhanden. An der Nordspitze der Dardanelle
nbucht liegt das neue Erdwerk Fort Medjidié,
das neben einer Zahl älterer Geschütze
[* 6] 16 Kruppsche 15 bis 28 cm-Kanonen führt. Auf europ. Seite liegt gegenüber
von Tschanak-Kalessi, durch Telegraphenkabel verbunden, das alte, von Mohammed II. schon 1470 erbaute Fort
Kilid-Bahr (Schlüsses des Meers), (Anmerkung des Editors: unverständlich ) das noch 6 Paixhansgeschütze führt. Im Süden davon
liegt das wichtige Erdwerk Fort Namasigia, dessen Brustwehr
[* 7] 10 m über dem Meeresspiegel liegt; das Fort ist mit 24 Kruppschen 21 und 28 cm-Kanonen
bewaffnet.
Das Fort wird noch durch die Strandbatterien mit je 4 Kruppschen Geschützen unterstützt. Zwischen Tschanak-Kalessi
und Kilid-Bahr, der engsten und am stärksten verteidigten Stelle der Dardanellen.
, soll die Minensperre gelegt werden, für die allerdings
die Stromstärke von 2 ½ bis 4 Seemeilen nicht günstig ist. Das Minendepot ist in Tschanak-Kalessi. Unmittelbar im Norden
[* 8] von Kilid-Bahr liegt das moderne Erdfort Deïrmen Burun mit 7 oder 8 Kruppschen 26 cm-Kanonen, dann das
alte steinerne Fort Tscham-Burun oder Tscham-Kalessi; es hat 8 Paixhansgeschütze.
Eine Strandbatterie mit 4 Kruppschen Geschützen gehört zu diesem Fort. Beim Dorfe Maïdos oder Kiamleh liegt auf einem Hügel
eine Batterie; dann folgt in der Biegung der Dardanellen.
nach Nordosten das alte viereckige steinerne
Fort von Boghali-Kale; es ist nicht mehr armiert, hat aber 2 moderne Batterien mit 4 Kruppschen Geschützen neben sich. Ein
unterseeisches Kabel verbindet Boghali-Kale mit der Landspitze und dem Fort von Nagara-Kalessi. Auf asiat. Seite schließt sich
dem Fort Medjidié nach Norden an das 1 Seemeile abliegende alte steinerne Fort von Kösse-Kale, das mit 19 Paixhanskanonen
bewaffnet ist.
Etwa 1 ½ Seemeilen nordwärts davon liegen die Werke von Nagara an der Stelle des alten Abydos, wo Xerxes die Brücke [* 9] baute. Am verlor hier der engl. Admiral Duckworth bei seinem Rückzug von Konstantinopel [* 10] 2 Fregatten und etwa 600 Mann Tote und Verwundete; vorher beim Einlaufen am 19. Febr. hatte er nur 10 Tote und 77 Verwundete auf der Flotte. Das alte Fort Nagara hat 37 Paixhansgeschütze und ist aus Stein gebaut; das neue Erdwerk daneben hat 11 Kruppsche 21, 24 und 28 cm-Geschütze; zwei hochliegende Batterien mit je 4 Kruppschen Geschützen überragen die beiden Forts.
Alle Küstenwerke jeder Seite sind durch Militärstraßen und elektrische Telegraphenlinien miteinander verbunden. Nach
der zuverlässigsten Schätzung sollen im ganzen 682 Geschütze in den verschiedenen Küstenbefestigungen zur Verteidigung
der Dardanellen.
aufgestellt sein. Um die europ. Forts gegen
Landangriffe zu schützen, ist die Halbinsel Gallipoli
im Norden der gleichnamigen Stadt an ihrer schmalsten (5 km breiten) Stelle durch die Festungslinie Bulair gedeckt; diese Werke, 3 Forts
zu 15–25 Geschützen und mehrern Zwischenbatterien, wurden während des Krimkrieges angelegt und sollen mit etwa 100 Kanonen,
zur Hälfte Kruppsche, bewaffnet sein. Lotsen- und Schleppdampferstation ist Tschanak-Kalessi, Quarantänestation
ist Naga.