Dâr
Banda, Landschaft, s. Banda.
Dâr Banda
11 Wörter, 77 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Dâr
Banda, Landschaft, s. Banda.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Dar-
Banda,
Landschaft in Afrika, [* 2] s. Banda. ^[= # 1) Distrikt in der Division Allahabad der indobrit. Lieutenant-Gouverneurschaft der Nordwestprovinze ...]
Banda,
Cavalieros de la (Ritter von der roten Binde, Equites fasciae rubrae), span. Ritterorden, gestiftet um 1330 von
Alfons XI., König von Kastilien und Leon, für jüngere Söhne des hohen Adels, welche zehn Jahre beim Hof
[* 4] gedient
oder so lange gegen die Mauren gefochten hatten. Die 38 Ordensartikel geboten den Mitgliedern Waffenübungen, ausschließliche
Teilnahme an den Kriegen des Königs gegen die Mauren, Enthaltung von jeder Lüge, Prahlerei, Würfelspiel u. dgl. Das
Heiraten war erlaubt. Das Abzeichen war eine rote Binde auf der rechten Schulter. Der Orden
[* 5] erreichte zu Ende
des 14. Jahrh. seine höchste Blüte,
[* 6] kam dann in Verfall, ward beim Regierungsantritt Philipps V. erneuert, erlosch aber bald
darauf.
Banda
(Dar
[* 7] Banda
), Landschaft in Zentralafrika, südlich von dem an Wadai grenzenden Dar Runga, das Quellgebiet der zum Schari
abfließenden Ströme Bahr el Abiad und Bahr el Azrak, ist von Niam-Niam bewohnt und soll von einem großen
Fluß, dem Bahr Kuta (Congo?) Nachtigals, durchschnitten werden.
Banda
(Banda
inseln), niederländisch-ostindische, zur Residentschaft Amboina gehörige Inselgruppe der Molukken in der
Bandasee
, südlich von Ceram (s. Karte »Hinterindien«),
[* 8]
zwischen 3° 50' und 4° 40' südl. Br., besteht aus zwei Hauptinseln:
Lontor (Groß-Banda
), 16 km lang, 3,5 km breit, und Neira, 7,4
km lang, 3,7 km breit, die beide ein längliches Seebecken mit einem östlichen und einem westlichen
Eingang umschließen, und einer Anzahl kleinerer, teilweise unbewohnter Eilande: Pulo-Aij, Pulo-Run, Pulo-Rozinghain, Pisang
etc. Sämtliche Inseln bestehen aus Eruptivgestein, steigen steil und teilweise sehr hoch empor, sind
aber dabei mit dem üppigsten Grün bedeckt. Das Gesamtareal beträgt nur
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44 qkm (0,8 QM.). Am Westende von Neira, das den Mittelpunkt der Gruppe bildet, erhebt sich jenseit der schmalen Meerenge Zonnegat der kegelförmige, fortwährend thätige Vulkan Gunong-Api (»Feuerberg«) unmittelbar und ohne Küstensaum aus dem Meer bis zu 532 m Höhe. Heftige Erdbeben [* 10] haben mehrfach die Gruppe heimgesucht (zuletzt besonders 1816 und 1852). Flüsse [* 11] und Seen fehlen ganz. Von charakteristischen Pflanzen ist vor allen der Muskatnußbaum (Myristica [* 12] moschata), der den Inseln ihre Wichtigkeit verleiht, hervorzuheben.
Die Fauna ist auffällig arm. Das Klima [* 13] gilt für sehr ungesund. Die Bevölkerung [* 14] ist zusammengesetzt aus etwa 500 Europäern (meist dort geboren) und Mischlingen von Europäern mit Malaien, gegen 6000 Eingebornen (größtenteils von eingeführten Sklaven abstammend und meist Christen) und einigen Chinesen und Arabern. Ihre Thätigkeit richtet sich auf die Kultur des Muskatnußbaums, sonst zieht man höchstens einige Früchte und Gemüse; alle übrigen Lebensbedürfnisse müssen eingeführt werden.
Der Muskatnußbaum durfte früher nur auf Neira, Lontor und Pulo-Aij gezogen werden und zwar in geschlossenen Gärten, den sogen. Perken, deren Besitzer (Perkeniere) die Nachkommen holländischer Soldaten oder unterer Beamten waren, welche diese Gärten als Belohnung mit dem Rechte der Vererbung und Übertragung an andre erhielten unter der Bedingung, Muskatnüsse zu ziehen und den ganzen Ertrag der Ostindischen Gesellschaft gegen einen bestimmten Preis zu liefern.
Die Zahl dieser Perken belief sich auf 34 (25 auf Lontor), und jedem einzelnen Perk ward von der Regierung eine Anzahl Sklaven als zu demselben gehörig beigegeben. Mit Aufhebung der Sklaverei in Niederländisch-Ostindien 1860 hörte zunächst das Institut dieser Perkenhörigkeit auf, und seit 1873 ist auch das Regierungsmonopol der Gewinnung und des Verkaufs der Muskatnüsse gänzlich beseitigt. Die Produktion belief sich 1882 auf 10,978 Pikuls Nüsse und 2153 Pikuls Muskatblüten.
Hauptort ist die Stadt an der Südküste von Neira, mit einem Freihafen, mehreren Forts, einer prot. Kirche etc. -
Die Banda
inseln wurden 1512 von dem Portugiesen Abreu entdeckt. Im Anfang des 17. Jahrh.
vertrieben die Niederländer die Portugiesen aus diesen Besitzungen und vollendeten 1621 die Eroberung, indem sie die gesamte
eingeborne, aus Alfuren bestehende Bevölkerung ausrotteten oder nach den umliegenden Inseln vertrieben. So im sichern Besitz
der Inseln, bestimmte die Ostindische Kompanie sie für die Kultur des Muskatnußbaums, die sie auf diese
leicht zu bewachenden Eilande beschränkte. 1796 und 1810 fielen die Inseln mit den übrigen Molukken in die Hände der Briten,
die sie jedoch 1801 und 1814 an die Niederländer zurückgaben.