ein dem Apollon zu Ehren in Delphi, Tempe und in Böotien begangenes Fest zur Erinnerung
an seine Sühne von dem Morde des Python. In Theben wurde dasselbe dem Apollon Ismenios alle neun Jahre gefeiert. Vor dem Festzug
trug ein schöner Knabe (Daphnephoros) einen mit 365 Lorbeer- und Blumenkränzen umwundenen Olivenstab (Kopo) mit einer Kugel
auf der Spitze, an welcher kleinere Kugeln herabhingen, während in der Mitte des Stabes eine mittelgroße
Kugel ruhte, angeblich als Symbol für Sonne, Mond, Planeten.
(grch.), ein delphisches Fest, alle 8 Jahre zur Erinnerung an die Sühnung des Apollon vom Blute des Drachen
Python gefeiert; ein Knabe mußte nach symbolischer Aufführung des Drachenkampfes nach Tempe in einen
Lorbeerhain fliehen und blieb dort im heiligen Dienst, bis er zur Zeit der Pythien in feierlicher Prozession, mit Lorbeer
geschmückt, nach Delphi zurückgeführt wurde. Ein ähnliches Fest beging man in Theben zu Ehren des Apollon Ismenios, wobei
der Daphnephŏros (d. h. der Lorbeerträger) einen mit Lorbeer und Blumen umwundenen Olivenstab, an dem
eherne Kugeln von verschiedener Größe befestigt waren (die später als Sonne, Mond und Sterne gedeutet wurden), zu tragen hatte.