Daphne
(hebr. Tahpanhes, modern-arab. Defneh), alte Stadt Ägyptens, 14 km westlich von El Kantara am Suezkanal, am Pelusischen Nilarm und an der nördlichen Straße von Ägypten [* 2] nach Syrien, günstig zwischen Seen und Sümpfen gelegen, schon zur Zeit Ramses' II. genannt, welcher nach Herodots Erzählung dort durch Verrat seines Bruders fast im Feuer umgekommen wäre. Psammetich II. erbaute daselbst um 664 eine Festung, [* 3] deren Ruinen, heute El Kasr el Bint el Jehudi (Burg des Judenmädchens) genannt, kürzlich von Flinders Petrie im Auftrag des Egypt Exploration Fund aufgegraben worden sind.
Den
Funden nach bestand die dortige
Garnison vornehmlich aus Griechen
(Ioniern), welche sich auch außerhalb der
Festung ansiedelten.
Als
Nebukadnezar zu Beginn des 6. vorchristlichen
Jahrhunderts in
Syrien und
Palästina
[* 4]
Krieg führte, flüchteten
zahlreiche
Menschen nach Daphne
, darunter auch, wie
Jeremias berichtet, die Töchter des
Königs
Zedekia, ein Ereignis, daß in dem
modernen
Namen der
Ruine noch nachklingt. Schließlich fiel
Nebukadnezar auch in
Ägypten ein und schleppte die
Juden nach
Babylonien.
Amasis verpflanzte dann um 570 die Griechen aus Daphne
nach
Memphis,
weil er die Griechen und ihren
Handel auf
Naukratis beschränken wollte.
Ägyptische und später persische
Truppen nahmen die
Stelle der griechischen ein. Die in Daphne
gefundenen
Reste aus der
Ptolemäer- und Römerzeit sind geringfügig.