Daphne
L., Pflanzengattung aus der Familie der Thymeläaceen (s. d.), besteht aus Sträuchern
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verschiedener Größe und kleinen Bäumchen, welche eine eigentümlich zähe, halbweiche Rinde, abwechselnd oder quirlförmig gestellte, ganze und ganzrandige, oft lederartige Blätter und end- oder achselständige Blüten mit röhrig-glockigem und vierspaltigem Perigon besitzen und saftige, beerenförmige Steinfrüchte tragen. Viele der über die ganze nördl. Halbkugel zerstreuten, besonders aber in Südeuropa und dem subtropischen Asien heimischen Arten haben sehr wohlriechende und zugleich schöngefärbte Blüten, weshalb mehrere zu beliebten Ziergewächsen geworden sind.
Die bekannteste Art ist Daphne mezereum L., der Kellerhals oder Seidelbast (s. Tafel: Giftpflanzen II, [* ] Fig. 4), ein durch ganz Europa in Laubwäldern wachsender kleiner Strauch, dessen rosenrote, stark duftende, an den Seiten des Stengels und der Äste sitzende Blüten vor den Blättern erscheinen. Die scharlachroten Beeren enthalten einen brennendscharfen, blasenziehenden Saft, wie auch die Rinde, welche wegen dieser Eigenschaft als Cortex Mezerei früher offizinell war und heute noch zur Darstellung des Drouotschen Pflasters dient. In Süddeutschland, den Alpen, Süd- und Westeuropa wächst, ebenfalls an schattigen Orten, der lorbeerblätterige Seidelbast, Daphne laureola L., welcher sich durch lederartige immergrüne Blätter, weiße Blüten und schwarze Beeren vom gemeinen Seidelbast unterscheidet. Als Französischer Seidelbast kommt die Rinde von Daphne Gnidium L. in den Handel.
Die in Österreich-Ungarn, Oberitalien, den Pyrenäen und Süddeutschland wachsende Daphne cneorum L., ein zwerghafter Strauch mit immergrünen, linealspatelförmigen Blättern und in endständige Büschel gestellten, rosapurpurnen Blüten verdient noch mehr, als geschieht, in Gärten angebaut zu werden, da sie im Freien aushält. Unter den nur im Gewächshaus zu ziehenden Arten ist die duftende Daphne odora Thunbg. aus Japan, ein Bäumchen mit glänzenden, zugespitzt eiförmigen, lederigen Blättern und weißen oder rosenroten, sehr wohlriechenden Blüten, die bekannteste. Die Daphne werden entweder durch Samen oder durch Stecklinge, die meist ziemlich willig wachsen, und durch Veredelung auf Daphne mezereum L. oder Daphne laureola L. vermehrt. Aus den Bastfasern des Leinwandbaums, Daphne cannabina Lam. (Nepal), wird ein gutes Schreibpapier hergestellt.