Dannreuther
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Edward, Klavierspieler, geb. zu Straßburg [* 2] von englischen Eltern, erhielt, nachdem seine Familie nach Amerika [* 3] übergesiedelt, den ersten Musikunterricht in Cincinnati, seine weitere Ausbildung jedoch am Leipziger Konservatorium durch Moscheles (Klavier) und Richter (Komposition) und ließ sich nach beendigten Studien 1863 in London [* 4] nieder, wo er als Lehrer und Virtuose bald eine hervorragende Stellung errang. Auf die Geschmacksbildung seiner Landsleute hat er namentlich dadurch fördernd gewirkt, daß er die Werke zeitgenössischer Meister, vor allen Richard Wagners, dem Verständnis weiterer Kreise [* 5] vermittelte. In diesem Sinn begründete er 1872 den Londoner Wagner-Verein und leitete die von demselben veranstalteten Konzerte. Die gleiche Kunstrichtung verfolgt er auch als Schriftsteller in dem 1873 von ihm veröffentlichten Werk »Richard Wagner, his tendencies and theories«, dem später noch die englischen Übersetzungen von Wagners Abhandlungen: »Zukunftsmusik« und »Beethoven« folgten.