(Danneberg), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Lüneburg, an der schiffbaren Jeetzel, 2 km
vom Bahnhof an der Wittenberge-Buchholzer Eisenbahn, ist altertümlich gebaut, hat ein Amtsgericht, eine Kirche, ein altes Schloß,
ein Johanniterhospital für die Provinz Hannover und (1880) 1960 evang. Einwohner, welche Spinnerei,
Bierbrauerei und Handel mit Vieh, Leinen und Hopfen treiben. - In der alten Burg Dannenberg wurde König Waldemar II.
von Dänemark 1223-25 durch den Grafen Heinrich von Schwerin in strenger Haft gehalten. Burg und Herrschaft Dannenberg gehörten seit dem 12. Jahrh.
einem Grafengeschlecht, welches 1312 die Grafschaft an Herzog Otto von Braunschweig und Lüneburg
mehr
verkaufte. Doch wurde sie erst 1376 dem Herzogtum Lüneburg völlig einverleibt. Bereits im 13. Jahrh. ist die Stadt Dannenberg nachzuweisen.
Bei der Länderteilung unter den Söhnen Ernsts des Bekenners kamen Stadt und Amt Dannenberg 1569 an Herzog Heinrich von Braunschweig als
besonderes Fürstentum; sein Sohn Julius Ernst aber erbte Braunschweig, und Dannenberg fiel 1671 an die Linie Celle.
Hermann, Numismatiker, geb. 1824 zu Berlin, wo er als Landgerichtsrat lebt. Er bearbeitete hauptsächlich
die Münzen des deutschen Mittelalters in zahlreichen, zum Teil umfangreichen Aufsätzen in Fachzeitschriften (z. B. in der
»Wiener numismatischen Zeitschrift« und in v. Sallets »Zeitschrift für Numismatik«).
Sein Hauptwerk ist das
mit Unterstützung der preußischen Akademie der Wissenschaften herausgegebene, für die Münzkunde Deutschlands epochemachende
Werk »Die deutschen Münzen der sächsischen und fränkischen Kaiserzeit« (Berl. 1876, mit 61 Tafeln).
1) Kreis im preuß. Reg.-Bez. Lüneburg, hat 453,71 qkm, (1890) 14237 (6998 männl., 7239 weibl.) E., 2 Städte, 100 Landgemeinden
und 11 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis Dannenberg, 48 km südöstlich von Lüneburg, an der Jeetze, in fruchtbarer,
aber häufig überschwemmter Gegend, an der Linie Wittenberge-Buchholz der Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 1918 meist evang.
E., Post zweiter Klasse, Telegraph, Kreisamt, Amtsgericht (Landgericht Lüneburg), Superintendentur, Kreis- und städt. Sparkasse,
Vorschußverein, altes Schloß, Johanniterkrankenhaus; Möbel- und Wagenfabrikation, Wollspinnerei, 4 Branntweinbrennereien,
Brauereien, Jahrmärkte und bedeutenden Viehhandel (besonders Rinder und Schweine).
Hermann, Numismatiker, geb. 4. Juli 1824 zu Berlin, wo er als Landgerichtsrat a. D. lebt. Er war schriftstellerisch
hauptsächlich auf dem Gebiete der Münzkunde des Mittelalters thätig.
Sein Hauptwerk ist «Die deutschen Münzen der sächs.
und frank. Kaiserzeit» (2 Bde., Berl.
1876).
Dannenberg ist Mitbegründer und jetziger Präsident der Berliner numismatischen Gesellschaft.