Dannemōra,
Kirchspiel im schwed. Län Upsala, [* 2] nördlich von Upsala, durch Zweigbahn mit der Station Örbyhus an der Linie Upsala-Gefle verbunden, 71,3 qkm mit (1880) 1237 Einw., berühmt durch sein reiches Eisenfeld, das sich bis ins Kirchspiel Film erstreckt und vorzügliches Eisen [* 3] liefert. Die Minen, gegen 80 an der Zahl, von denen jetzt jedoch nur 20 bearbeitet werden, liegen auf einem 2,1 km langen, 150-210 m breiten, ziemlich ebenen, wenig erhöhten, von Seen und einem Torfmoor umgebenen Grund und bilden eine sogen. offene Pinge, einen Abgrund von mehr als 160 m Tiefe mit senkrechten, schwarzen Wänden, in denen erst die Gruben und Schächte sich befinden.
Das
Erz gibt eine
Ausbeute von 40-50 Proz. Roheisen und ist von so guter
Beschaffenheit, daß es großenteils ohne allen Zusatz
geschmolzen wird. Es wird meist durch
Sprengen
[* 4] gewonnen. Die
Ausbeute belief sich 1879 in 14
Gruben auf 48 Mill.
kg
Eisenerz, die zum großen Teil in mehreren naheliegenden Eisenwerken, unter denen Österby und
Löfsta die größten sind,
verschmolzen werden. In Bearbeitung sind die
Minen von Dannemora
bereits seit 1480. Sie sind im Privatbesitz einer
Gewerkschaft, welche
viele der vornehmsten
Familien des
Landes unter sich zählt.
Durch Unverstand war man nahe daran, das ganze
Bergwerk zu zerstören, indem man das zu
Tage geförderte
taube
Gestein in den nahen, 8-10 m höher gelegenen Grubensee warf, dieses den zähen, thonartigen
Boden des
Sees durchdrang,
worauf das
Wasser den aus
Gerölle und
Sand bestehenden Zwischenraum durchströmte und die
Gruben anfüllte. Nur
durch die Aufführung einer kostspieligen, zum Teil 10 m hohen, mit Puzzolanzement verbundenen
Mauer von fein behauenem
Granit,
hinter welcher
Thon eingestampft wurde, ist man imstande gewesen, das
Wasser abzuhalten. Bei Dannemora
findet sich auch Dannemoragranat,
eine
Abart des braunen
Granats mit Streifungen auf den Kernflächen.