Dankali,
s. Danakil.
3 Wörter, 21 Zeichen
s. Danakil.
(Einzahl: Dankali), der arabische und allgemein gebräuchliche Name für die zahlreichen Nomaden- und Fischerstämme, welche die Küstenstrecken und Inseln am Ostrand Afrikas südlich von der Adulisbai bis zum Tadschurragolf und von da nach SW. bis gegen Schoa bewohnen. Sie nennen sich selbst Afer (Einzahl: Afri) und werden in Abessinien nach einem ihrer Stämme Adal, in Tadschurra Adel, Adajel genannt. Die Danakil, deren wichtigste Stämme die Ankala, Messar, Adali und Modaito sind, gehören zu den äthiopischen Hamiten und sind im ganzen wohlgebaut, hager und mittelgroß. Die Hautfarbe ist weizengelb oder kaffeebraun, das krause Haar wird in der Mitte hoch emporgekämmt und hängt an den Seiten herab; die Weiber flechten es in zahlreiche Strähnen. In Brust und Magengrube werden drei- und viereckige Figuren eingeschnitten. Die Kleidung ist sehr dürftig. Als Bewohner eines wasser- und vegetationsarmen Landes sind die Danakil Nomaden, halten Kamele, Schafe und Ziegen und beschäftigen sich mit Karawanentransport und Sklavenhandel; nur im anmutigen, seenreichen Aussathal wird Ackerbau betrieben. Sie leben meist von Milch. Sie sind fanatische Bekenner des Islam und bilden kein staatliches Ganze; einige beherrscht Sultan Mohammed Hanferi von Aussa. Das einzige sie verknüpfende Band ist ihre zuerst von Isenberg in seinem »Vocabulary of the Dankali language« (Lond. 1840) lexikalisch bearbeitete Sprache. Unruhig, wild und grausam, haben diese kriegerischen Stämme alle Angriffe auf ihre karge Heimat mit rücksichtsloser Entschlossenheit abzuwehren gewußt; in dem genannten Aussathal am Aussasee wurde 1876 die von Munzinger befehligte, 350 Mann starke ägyptische Truppenabteilung vernichtet. An der Danakilküste liegen das italienische Assab und das französische Obok (s. Karte »Ägypten«). Vgl. Scaramucci und Giglioli, Notizie sul Danakil (1884); Licata, Assab e i Danachili (Mail. 1885).