Danilo
,
Pietrowitsch Njegosch, Fürst von Montenegro, [* 2] geb. in einem Dorf bei Cattaro, wurde, nachdem er sich in Wien [* 3] einige Zeit aufgehalten hatte, nach dem Tod seines Oheims, des Vladika Peter II. Petrowitsch, Fürst. Um die bisher vereinigte geistliche und weltliche Würde zu trennen, ließ er mit russischer Zustimmung und Subvention die geistliche Metropolitanwürde an einen Verwandten übertragen, sich selbst aber vom Volk als Fürst der ganzen Tschernagora anerkennen. 1855 vermählte er sich mit Darinka Kvckitscheva, der Tochter eines reichen Großhändlers in Triest. [* 4]
Seine
Regierung war, wie die seiner Vorgänger, eine äußerst bewegte. Ein
Versuch der
Pforte,
Montenegro, das 1852 einen
Krieg mit den
Türken begonnen, durch
Omer Pascha zu unterjochen, scheiterte 1853 an der
Intervention
Österreichs, das an dem
Fortbestand dieses
Hinterlandes der dalmatischen
Küste ein
Interesse hatte. Danilo
begann nun seine
Regierung im Innern zu befestigen
und das, was er unter
Kultur verstand, einzuführen. Er unterdrückte das frühere
System der kleinen
Tyrannen,
welche für willkürliche
Taxen einzelne
Distrikte verwalteten, sorgte für die Sicherheit des
Landes, richtete
Schulen ein und
suchte auch die Beziehungen der
Kirche zum
Staat zu regeln.
Als Rußland die zugesagten
Subsidien nicht mehr zahlte, suchte Danilo
durch persönliche Anwesenheit am französischen
Hof
[* 5] 1857
Frankreichs
Sympathien für sich zu gewinnen, was ihm auch gelang; zugleich aber gedachte er auch von der
Pforte gegen
Anerkennung der
Oberhoheit derselben über sein Land Vergrößerungen und Handelserleichterungen zu erreichen. Dies erschütterte
sein Ansehen beim
Volk und veranlaßte die
Bildung mehrerer
Verschwörungen gegen an denen selbst Verwandte desselben teilhatten,
die aber entdeckt wurden. Am ward Danilo
zu
Cattaro, im
Begriff, in einen
Kahn zu steigen, von Todoro Kaditsch aus Lorana,
welcher als der
Teilnahme an einer
Verschwörung verdächtig aus
Montenegro hatte fliehen müssen, durch eine
Kugel meuchlerisch
getroffen, infolgedessen er am folgenden
Tag starb. Ihm folgte auf dem
Thron
[* 6] der von ihm adoptierte älteste
Sohn seines
Bruders Mirko,
Nikolaus Pietrowitsch Njegosch.