Daničić
(spr. dánitschitsch), Georg, serb. Sprachforscher, geb. in Neusatz, studierte 1844 in Pest Rechtswissenschaft, seit 1845 in Wien [* 2] unter Miklosich slaw. Philologie und war 1863-65 und 1873-77 Professor der slaw. Philologie an der ¶
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Hochschule in Belgrad.
[* 4] 1867-68 war er Sekretär
[* 5] der Akademie der Wissenschaften in Agram
[* 6] und lebte seit 1877 bis zu seinem Tode
wieder daselbst, mit der Bearbeitung des serb.-kroat. Wörterbuchs der Akademie beschäftigt, von dem er aber
nur drei Hefte fertig brachte. In seiner ersten Schrift «Kampf um die serb.
Sprache
[* 7] und Orthographie» (1847), worin Danicic
die Reform Vuks wissenschaftlich begründete, nahm er statt seines Familiennamens
Popović den Namen Danicic
an und behielt ihn fortan bei. Sein Hauptverdienst besteht in einer musterhaften Bearbeitung der
histor. Grammatik der serb. Sprache und ihres gegenwärtigen Standes: «Oblici srpskoga jezika» (in vielen
Auflagen),
«Istorija oblika srpskoga ili hrvatskoga jezika» (Belgr. 1874),
«Osnove srpskoga i hvratskoga jezika» (ebd. 1876),
«Korijeni u hrvatskom i srpskom jeziku» (Agr. 1877),
«Rječnik iz književnih starina srpskih» (Altserb. Wörterbuch, 3 Bde., Belgr. 1864) u. a. Dazu kommen wichtige Abhandlungen über den serb. Accent, sowie eine sprachlich ausgezeichnete serb. Übersetzung des Alten Testaments.