Daničić
(spr. -tschits), Georg, serb. Philolog, geb. zu Neusatz, studierte in Wien [* 3] Sprachwissenschaft, ward 1856 Bibliothekar der Nationalbibliothek in Belgrad [* 4] und 1859 Professor der Litteraturgeschichte am dortigen Lyceum. Da er 1865 als Freidenker von letzterm Lehrstuhl entfernt und ins Ministerium des Innern als Sekretär [* 5] versetzt werden sollte, ließ er sich in Agram [* 6] nieder, wo er, von der südslawischen Akademie zum Sekretär ernannt, starb.
Seine erste Arbeit war: »Rat za srbski jezik a pravopis« (Ofen 1847),
worin er sich sogleich als tüchtiger slawischer Sprachforscher offenbarte. Von seinen übrigen Schriften nennen wir: »Mala srbska grammatika« (1850);
»Srbska sintaksa« (1858);
»Oblici srbskoga jezika« (1863).
Mit
Hilfe des
Fürsten
Michael von
Serbien
[* 7] und dessen
Gattin
Julie, welcher Danicic
das
Serbische
lehrte, ward es letzterm möglich, das große altserbische
Wörterbuch »Rječnik iz kniževnih starina srbskih« (1863-64, 3 Bde.)
herauszugeben. Außerdem besorgte Danicic
die Herausgabe mehrerer alter serbischer
Schriften und half Vuk bei Herausgabe seines
Wörterbuches und seiner Nationallieder.