Dancourt
(spr. dangkuhr), eigentlich Florent Carton, franz. Schauspieler und Bühnendichter, geb. zu Fontainebleau, ward Advokat, trat, nachdem er eine Schauspielerin geheiratet, 1685 selbst als Schauspieler auf und machte sich als solcher wie durch seine Theaterstücke allgemein beliebt. 1718 zog er sich auf sein Gut in der Provinz Berry zurück und starb hier Die besten seiner Lustspiele oder Possen, die amüsante Tagesgeschichten behandeln und sich durch lebendigen Dialog und nicht eben feine, aber meist glückliche Einfälle auszeichnen, sind: »Le [* 2] chevalier à la mode« (1687),
»Les vendanges de
Suresnes«,
»Mari retrouvé«,
»Bourgeoises de qualité«, »Les trois cousines«, »Le
galant jardinier«. Seine Werke erschienen am vollständigsten
Paris
[* 3] 1760, 12 Bde.; in Auswahl 1810, 5 Bde.,
und 1822, 3 Bde. Dancourt
hat mit großer Geschicklichkeit
und Naturtreue den
Charakter des
Dorfs und seiner Bewohner darzustellen gewußt;
Voltaire räumt ihm nach
Molière den ersten
Rang in der
Posse ein. - Seine
Frau
Thérèse Lenoir de la Thorillière und ihre beiden Töchter waren namhafte
Schauspielerinnen.
Vgl.
Ch.
Barthélemy, La comédie de Dancourt
(Par. 1882).