Titel
Dampierre
(spr. dangpjähr) 1) Heinrich Duval, Graf von, österreich. Feldherr, geb. 1580 im Bistum Metz, [* 2] diente zuerst dem Kaiser Rudolf II. in Ungarn [* 3] und Siebenbürgen, besiegte 1604 die Insurgenten, ward aber bald darauf von Stephan Bocskay aus Siebenbürgen verdrängt und suchte 1605 Gran [* 4] vergeblich gegen die Türken zu halten. Darauf zum kaiserlichen Kriegsrat, Kämmerer und Obersten ernannt, leistete er 1616-17 Dienste [* 5] gegen die Venezianer. In den böhmischen Unruhen 1618 nahm er mit einem zusammengerafften Heer Bistritz weg und entsetzte das vom Grafen Thurn besetzte Budweis, ward jedoch durch Mangel zum Rückzug genötigt. Im folgenden Jahr siegte er mit Buquoy und Wallenstein bei Tein über Ernst von Mansfeld und befreite dadurch Wien, [* 6] ward aber dann nach Mähren [* 7] zurückgedrängt. 1620 mit 10,000 Mann gegen Bethlen Gabor geschickt, fiel er bei einem tollkühnen Angriff auf Preßburg [* 8] 9. Okt.
2) Auguste Henri Marie Picot, Marquis de, General der franz. Republik, geb. zu ¶
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Paris, [* 10] trat als Leutnant bei der Garde ein, ging auf Urlaub nach England und Deutschland [* 11] und machte sich in Berlin [* 12] mit dem preußischen Militärwesen bekannt, dessen eifriger Bewunderer er ward. Als eifriger Anhänger der Revolution wurde er 1791 Adjutant des Marschalls Rochambeau und bald darauf Oberst eines Dragonerregiments, mit dem er den Krieg von 1792 eröffnete. Er befehligte unter Dumouriez in der Champagne und avancierte nach dem Treffen von Valmy zum Divisionsgeneral.
Sein mutiger Angriff auf die österreichischen Verschanzungen bei Jemappes (6. Nov.) trug das meiste zu dem hier erfochtenen Sieg bei. 1793 mit ungefähr 15,000 Mann zur Deckung der Belagerung Maastrichts an der Roer aufgestellt, ward er von der österreichischen Übermacht bei Aldenhoven (1. März) geschlagen und bis nach Lüttich [* 13] zurückgeworfen. In der unglücklichen Schlacht bei Neerwinden (18. März) befehligte er das Zentrum. Nach Dumouriez' Abfall von der Sache des Konvents erhielt er als zuverlässiger Republikaner den Oberbefehl über das bis auf 30,000 Mann zusammengeschmolzene und entmutigte Heer. Gedrängt von den Konventskommissaren, mußte er trotz aller Gegenvorstellungen die Offensive wieder ergreifen. Er kämpfte bei Quiévrain erfolglos gegen die Verbündeten, verlor durch eine Kanonenkugel ein Bein und starb zwei Tage darauf.