Damphreux
(Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
435 m. Gem. und Pfarrdorf, an der
Cœuvate, in gut angebauter
Ebene; 7,5 km nnö.
Pruntrut und 4 km
w. der Station
Bonfol der Linie
Pruntrut-Bonfol. Postablage; Postwagen
Pruntrut-Lugnez. 62
Häuser, 294 kathol. Ew. Zur
Kirchgemeinde gehört auch noch das benachbarte Dorf
Lugnez. Ackerbau und Viehzucht. Holzhandel, Uhrenindustrie,
Mühle, Holzschuhfabrik,
Ziegelei. Im 7. Jahrh.: Domus Ferreoli; 1178: Dunfriol; 1395: Danfrueyen. Aelteste Kirchgemeinde der Landschaft
Ajoie. Im
benachbarten und mit Damphreux
zusammenhängenden Dorf
Lugnez stand die Burg, in der 610 der h. Immer geboren wurde. Bis 1793 teilten
sich das Kapitel
Münster und das Kloster
Bellelay in den Besitz des grössern Teiles der Gemeinde Damphreux
, die ebenfalls
bis 1793 zum Gerichtsbezirk
Cœuve gehörte. Lange Zeit hat sich hier der alte und eigenartige
Brauch erhalten, die Zeit nicht
nach Tagen, sondern nach Nächten zu zählen. Im 30 jährigen Kriege litt Damphreux
furchtbar; so trieben
z. B. die Schweden damals den ganzen Viehstand der Bewohner davon. Hier wurden auch die ersten grössern Anbauversuche mit
der Kartoffel in der Landschaft
Ajoie unternommen. Die ehemalige romanische Kirche aus dem 11. Jahrhundert 1715 durch eine
neue ersetzt, die 1867 ihrerseits wieder einem grössern neuen, den h. Ferjeux und Ferréol geweihten
Bauwerk weichen musste;
Turm und Chor in romanischem Stil. Römische Ueberreste, steinerner Sarkophag.