[* 1] Fig. 3, 4. Zweiflammrohrkessel mit Unterfeuerung.
[* 1] Fig. 4. Querschnitt.
[* 1] Fig. 6, 7. Flammrohrkessel mit Quersiedern (Gallowaykessel).
[* 1] Fig. 7. Querschnitt.
[* 1]
Fig. 9, 10. Schiffsdampfkessel.
[* 1] Fig. 10. Querschnitt.
[* 1] Fig. 11. Heizrohrkessel mit Feuerbuchse (Lokomotivkessel). Längsschnitt.
[* 1] Fig. 12. Zweisiederkessel.
[* 1] Fig. 13. Dampfkessel mit Vorwärmer. Längsschnitt.
[* 1] Fig. 23. Vertikalkessel von Babcock und Wilcox.
[* 1] Fig. 24. Fieldkessel.
[* 1] Fig. 25. Röhre des Fieldkessels.
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rohr selbst, sondern in einem davor aufgemauerten Raum befindet, ist nur für geringwertiges, nasses Brennmaterial (erdige
Braunkohle, Lohe, Sägespäne) zu empfehlen. Von diesen Flammrohrkesseln sind namentlich die mit Innenfeuerung wegen ihrer guten
Wärmeausnutzung und des bequemen Ofenbaues noch immer sehr beliebt, obwohl sie an dem großen Übelstand leiden, daß die
Flammrohre äußern Druck erfahren und infolgedessen leicht eingedrückt werden, sobald der Normaldruck überschritten oder
das Material der Rohre etwas angegriffen ist, und obwohl sie wegen der erforderlichen großen Durchmesser und Wandstärken sehr
schwer werden. d) Der Flammrohrkessel mit Quersiedern (Gallowaykessel),
[* 3]
Fig. 6 und 7 auf Tafel I, eine Modifikation des
gewöhnlichen Flammrohrkessels, wobei im Flammrohr F konische Siederohre S (Gallowayröhren) kreuzweise angeordnet sind, die
einerseits die Verdampfungsfähigkeit des Kessels erhöhen sollen, anderseits aber auch zur Versteifung des Flammrohrs beitragen.
Bezüglich der Verdampfungsfähigkeit ist jedoch der Nutzen der Quersieder nicht so groß, als man erwarten könnte; außerdem
führen dieselben den Nachteil herbei, daß das damit versehene Flammrohr sich nicht gut von innen reinigen
läßt. e) Dampfkessel
mit gewelltem Flammrohr (Foxsche Dampfkessel
). Das Flammrohr ist hier
[* 3]
(Fig.
8) der ganzen Länge nach gewellt und erhält dadurch eine außerordentliche Vergrößerung der Festigkeit,
[* 4] zugleich auch eine
Vergrößerung der Heizfläche. Die gewellten Flammrohre haben in den letzten Jahren große Verbreitung
gefunden.
4) Feuerrohrkessel (Heizrohrkessel) sind Dampfkessel
, bei welchen statt der ein oder zwei weiten Flammrohre
eine große Anzahl enger Röhren
[* 5] verwendet sind. a) Heizrohrkessel mit Unterfeuerung oder Kessel mit rückkehrenden Heizrohren,
ein horizontaler, cylindrischer, bis auf ungefähr zwei Drittel seiner Höhe von einer großen Zahl von
Heizröhren durchzogener Kessel. Die Feuergase gehen von der vorn unter dem Kessel befindlichen Feuerung unter dem Kessel hinweg
bis ans Ende, wo sie in eine hintere Rauchkammer eintreten, um von dieser aus die Heizrohre rückwärts zu durchströmen,
sich in einer vordern Rauchkammer zu sammeln und dann in den Schornstein geleitet zu werden.
Für stationäre Kessel ist diese Kesselform zwar mit Bezug auf gute Wärmeausnutzung und Widerstandsfähigkeit gegen hohen
Druck ganz gut konstruiert, jedoch nur für sehr reines Kesselwasser empfehlenswert, da die innere Reinigung des Kessels vom
Kesselstein zwischen den Rohren sehr umständlich und nur möglich ist, wenn man die Rohre herausnimmt.
In sehr gedrungener Form findet eine Abart dieser Dampfkessel
als Schiffsdampfkessel
Verwendung
[* 3]
(Fig. 9 und 10, Tafel I).
Der Kessel hat drei Feuerungen F, die auf den Rosten R entwickelten Flammen schlagen in den ganz von Wasser umspülten Kammern
K empor und treten durch 193 Feuerrohre E nach der gemeinschaftlichen Rauchkammer O, von welcher die Gase
[* 6] durch einen eisernen Schornstein S abgeführt werden.
Diese Kessel nutzen die Wärme [* 7] gut aus und sind bei mäßigem Druck (von 4-6 Atmosphären) als Schiffskessel fast ausschließlich im Gebrauch, während man bei höherm Druck (s. unten) übermäßig starke Bleche verwenden muß, weshalb man versucht hat, die Wasserrohrkessel als Schiffskessel zu verwenden; doch hat sich bisher noch keine Konstruktion der Wasserrohrkessel für den Schiffsdienst recht geeignet gezeigt. b) Heizrohrkessel mit Feuerbuchse, Lokomotivkessel [* 3] (Fig. 11, Tafel I) besitzen gleich den Flammrohrkesseln mit Innenfeuerung einen innern Feuerherd, der hier zu einem viereckigen Kasten, der Feuerkiste oder Feuerbuchse A, ausgebildet ist.
Die Seitenwände der Feuerbuchse sind von den Wänden eines äußern Kastens derart umgeben, daß ringsherum ein Abstand von ca. 8 cm bleibt, welcher mit dem Kesselraum in direkter Verbindung steht, so daß die Feuerbuchsenwände innen mit Wasser bedeckt sind. Zwischen der Decke [* 8] der Feuerbuchse und der Decke des äußern Kastens befindet sich ein größerer Zwischenraum, der in seinem untern Teil und zwar bis auf mindestens 10 cm über dem Feuerbuchsendeckel mit Wasser erfüllt sein muß, um diesen vor dem Erglühen, Durchbiegen und Rosten zu schützen.
Die meist ebenen Feuerbuchsenwände sind zur Versteifung durch Stehbolzen mit den Wänden des Außenkastens verbunden, der Deckel ist durch aufgenietete Winkeleisen, Anker [* 9] etc. versteift. Die ganze Feuerbuchse ist behufs größerer Feuerbeständigkeit aus Kupferblech hergestellt. An der Vorderseite bei b befindet sich die Feuerthür, unten bei a der Rost, an die Hinterseite schließt sich der eigentliche Kessel B von cylindrischer Form an, in welchem die Heizrohre C liegen und zwar so, daß sie von der Hinterseite der Feuerbuchse bis zur Hinterseite des Kessels reichen und so den Feuergasen gestatten, von der Feuerbuchse durch den Kessel in die Rauchkammer D und weiter in den Schornstein E zu ziehen. Dieser Kessel eignet sich, weil er die Feuerung vollständig umschließt und gar keiner Mauerung bedarf, besser als jeder andre für den Transport und wird daher bei Lokomotiven und Lokomobilen [* 10] verwendet. Übrigens ist er schwer von innen zu reinigen und besonders an der Feuerbuchse leicht reparaturbedürftig, Nachteile, welche man bei lokomobilen Kesseln mit in den Kauf nehmen muß.
5) Siederohrkessel, Kessel, die außer einem cylindrischen Hauptkessel noch einen oder mehrere mit ersterm verbundene, darunter oder daneben im Feuer liegende und mit Wasser gefüllte starke Rohre (Siederohre, Sieder) haben. a) Siederohrkessel mit Unterfeuerung sind mit einem, zwei oder drei unter dem Hauptkessel liegenden und durch starke Verbindungsstutzen mit ihm verbundenen Siederohren versehen, unter welchen die Feuerung und der erste Feuerkanal liegen, so daß die Sieder die erste Hitze des Feuers bekommen, während der durch ein Zwischengewölbe von den Siedern getrennte Hauptkessel erst in zweiter Linie von den Feuergasen getroffen wird. Nach der Anzahl der Siederohre bezeichnet man diese Kessel als Einsiederkessel (Einsieder, Doppelkessel mit Unterfeuerung) oder Zweisiederkessel (Zweisieder) oder als Dreisiederkessel (Dreisieder). [* 3] Fig. 12 (Tafel I) zeigt einen Zweisiederkessel. Der Hauptkessel A ist von den zwei Siedern B (in der Figur ist nur einer sichtbar), welche zuerst von dem auf dem Rost E brennenden Feuer getroffen werden, durch ein Gewölbe [* 11] D getrennt, durch welches die Ver-
[* 3]
^[Abb.: Fig. 8. Dampfkessel
mit gewelltem Flammrohr (Foxscher
D.).]
¶
[* 12] Fig. 16. Ten Brink-Kessel.
[* 12] Fig. 17. Querschnitt des Ten Brink-Kessels.
[* 12] Fig. 18. Röhrenkessel von Howard.
[* 12] Fig. 19. Bellevillekessel.
[* 12] Fig. 20. Rootscher Wasserrohrkessel.
[* 12] Fig. 27. Greens Economiser (Brennstoffsparer).
Zum Artikel »Dampfkessel«. ¶
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bindungsstutzen CCC hindurchgehen; die Feuergase ziehen unter dem Gewölbe, die Sieder bespülend, nach hinten, dann aufwärts und in dem Zug GG unter dem Hauptkessel wieder nach vorn, endlich in einem zu G parallelen Zug, der von ihm nur durch eine zwischen dem Gewölbe D und dem Kessel A aufgeführte Scheidemauer getrennt ist, zum zweitenmal nach hinten und durch den Fuchs [* 14] K unter dem Regulierschieber M vorbei in den Schornstein. Bei den Ein- und Dreisiederkesseln ist die Einmauerung und Flammenführung eine ganz ähnliche. - Der Ober- oder Hauptkessel der Siederohrkessel erhält 1-1,3 m Durchmesser und höchstens 10 m Länge; die Sieder müssen so weit sein, daß sie bequem befahren werden können (Durchmesser mindestens 0,5 m). Die Verbindungsstutzen müssen, um den sich in den Siedern heftig entwickelnden Dampf [* 15] leicht in den Hauptkessel zu lassen, für jeden Sieder einen Gesamtquerschnitt von mindestens 1/60 der Heizfläche dieses Sieders haben.
Siederkessel mit zwei oder drei Siedern stehen in ihrem Verdampfungsvermögen den Flammrohrkesseln mit Innenfeuerung wenig nach; weil sie aber auf Festigkeit günstiger beansprucht sind, können sie aus schwächern Blechen hergestellt werden und kosten daher weniger; anderseits kann man sie aber auch für hohe Dampfdrucke verwenden. Ihre Reinigung von außen und innen läßt sich leicht bewerkstelligen. b) Siederohrkessel mit Zwischenfeuerung haben die Feuerung unter dem Hauptkessel, so daß dieser die erste Hitze empfängt, während die Sieder das zunächst in sie eintretende Wasser für den Hauptkessel vorwärmen, weshalb man in diesem Fall die Sieder auch Vorwärmer (Vorwärmrohre) nennt.
[* 13]
Fig. 13 (Tafel I) zeigt einen Dampfkessel
mit einem Vorwärmer (Doppelkessel mit Zwischenfeuerung). Unter dem cylindrischen
Oberkessel AB wird auf dem Rost H gefeuert, so daß die Rauchgase zunächst unter dem Oberkessel entlang nach hinten ziehen,
dann bei K sich nach unten wenden u. am Vorwärmer CD in einem Seitenkanal von hinten nach vorn streichen, um auf der andern
Seite desselben, nach hinten ziehend, endlich in den Schornstein zu treten. EF ist das bis nahezu auf den Boden des Vorwärmers
geführte Speiserohr, N ein Stutzen zur Befestigung des Wasserstandglases etc. (s. unten), M der Dampfdom, aus dessen oberm
Teil der Dampf, nachdem er den größten Teil des beim Kochen mitgerissenen Wassers abgegeben hat, zum Verbrauch
entnommen wird.
Bei der in unsrer [* 13] Figur gegebenen Anordnung mit zwei Verbindungsstutzen gleicht sich die Temperatur des im Ober- und Unterkessel befindlichen Wassers bald aus, indem die entstehende Zirkulation das kältere zugespeiste Wasser nach oben und dafür Wasser aus dem Oberkessel nach unten führt. Will man jedoch die Wärme der Heizgase möglichst ausnutzen, so bringt man nur einen Verbindungsstutzen an einem Ende des Vorwärmers an, führt das Wasser am entgegengesetzten Ende ein und sorgt dafür, daß dieses Ende die letzte Hitze erhält.
Das Wasser hat dann eine den Heizgasen entgegengesetzte Strömung, und ein solcher Kessel ist ein Gegenstromkessel (Gegenströmer). Hierbei muß man die Vorsicht anwenden, dem Vorwärmer nach dem Speiseende hin ein wenig Neigung zu geben, weil sonst an demselben durch Dampfansammlung leicht das Wasser verdrängt und das entblößte Blech zum Erglühen gebracht wird. Vielfach wendet man Kessel mit zwei Vorwärmern an, bei welchen das Gegenstromprinzip noch weiter ausgebildet ist. In [* 13] Fig. 14 u. 15 (einem Gegenströmer mit zwei unter dem Kessel liegenden Vorwärmern) sind A der Oberkessel, B und B' zwei Sieder, c der Verbindungsstutzen zwischen A und B, D derjenige zwischen B und B', E das Speiserohr, d gußeiserne Stutzen für den Kessel und die Vorwärmer, e der Fuchs. Die Feuergase umziehen die Kesselteile in der durch die Pfeile angegebenen Weise, zuerst unter dem Oberkessel nach hinten, dann B umspülend nach vorn, endlich an B' entlang wieder nach hinten in den Fuchs e. So vorzüglich einerseits die Gegenströmer in Bezug auf Wärmeausnutzung funktionieren, so leiden sie jedoch anderseits daran, daß sich bei ihnen, wenn sie mit kaltem, nicht vorgewärmtem Wasser gespeist werden, an dem Speiseende bald innere und äußere Zernagungen zeigen.
Diejenigen Teile nämlich, in welche das kalte Speisewasser mit einer unter 100° liegenden Temperatur eintritt, beschlagen, wie Fensterscheiben bei kalter Witterung, von den in den Rauchgasen enthaltenen Wasserdämpfen, und die nach und nach herabrinnenden Wassertropfen führen eine Verrostung des Eisens von außen herbei. Im Innern bilden sich bei der Erwärmung Luft und Kohlensäurebläschen, welche zur Oxydation der innern Eisenflächen führen. Dieser Übelstände wegen soll man, wenn man überhaupt die Gegenströmer anwenden will, dieselben stets mit auf 100° vorgewärmtem Wasser speisen (über die dazu erforderlichen Vorwärmer s. unten). Zu den Gegenströmern gehören auch die sogen. Ten Brink-Kessel [* 13] (Fig. 16 u. 17, Tafel II).
Der Teil, von welchem sie ihren Namen haben, die Ten Brink-Feuerung (Ten Brink-Apparat von Ten Brink in Arlen [Baden], [* 16] 1860 zuerst für Lokomotivkessel konstruiert), besteht aus einem quer liegenden kurzen, dicken Rohr, welches von zwei konischen Feuerrohren schräg durchdrungen und mit dem Kessel durch cylindrische Stutzen verbunden ist. In den Feuerrohren befinden sich stark geneigte Roste, in deren Verlängerung [* 17] nach außen rechteckige Zuführungskanäle für die Kohle angebracht sind.
Die Flammen der in dem untern Teil des Rostes brennenden Kohlen streichen über dem von oben her frisch zugeführten Brennmaterial hinweg, bringen dasselbe zur Vergasung und entzünden die Gase (s. Feuerungsanlagen [* 18] und Rauchverbrennung). [* 19] Der ganze Kessel wird aus neun mit Wasser gefüllten Rohren L M N, dem Ten Brink-Apparat T und einem Dampfsammler O gebildet. Bei S tritt das Speisewasser in die untersten Rohre ein und tritt auf dem durch die punktierten Pfeile angegebenen Weg in den obern Kessel L und von da als Dampf in den Dampfsammler O, von wo aus die Dampfableitung stattfindet.
[* 13] ^[Abb.: Gegenstromkessel mit zwei Vorwärmern.]
[* 13] ^[Abb.: Fig. 14. Längsschnitt.]
[* 13] ^[Abb.: Fig. 15. Querschnitt.] ¶