Dampfentwä
sserungsapparate
[* 1] (Dampftrockner, Wasserabscheider), Vorrichtungen, welche dem Wasserdampf das für den Betrieb von Dampfmaschinen [* 2] schädliche, in Nebelform darin enthaltene Wasser entziehen, wirken (abgesehen von der Erhitzung des Dampf- und Wassergemisches in über dem Dampfkessel [* 3] angebrachten Rohren):
1) Durch Verminderung der
Geschwindigkeit des Dampfstroms, indem man demselben einen so großen
Querschnitt bietet, daß sich
wenigstens ein Teil des
Wassers infolge seines größern spezifischen
Gewichts abscheidet. Die auf diesem
Prinzip beruhenden Dampfentwä
sserungsapparate sind fast gar nicht im
Gebrauch, weil sie zu voluminös ausfallen.
2) Durch bedeutende
Erniedrigung der
Spannung des
Dampfes
(Drosseln des
Dampfes), indem man ihn zwingt, unter Überwindung einer
großen
Reibung
[* 4] durch eine Anzahl kleiner Öffnungen zu strömen. Die dabei aufgewendete
Arbeit setzt sich
in
Wärme
[* 5] um, und diese verdampft das mitgerissene
Wasser. Ein derartiger Dampfentwä
sserungsapparat ist von
Glaser konstruiert
u. besteht aus zwei ineinander greifenden Ringsystemen, welche zwischen sich eine
Reihe enger, ringförmiger
Spalten lassen
[* 1]
(Fig. 1). 3) Durch Einführung des
Wasser- und Dampfgemisches in gekrümmte
Bahnen, wobei die größere
Trägheit und die damit zusammenhängende größere
Zentrifugalkraft
[* 6] des
Wassers deren Abscheidung zu bewirken hat.
Hierher gehört der Dampfentwä
sserungsapparat von
Schmidt
[* 1]
(Fig. 2). Der bei E ein- und bei A austretende
Dampf
[* 7] wird beim Durchströmen
des
Apparats durch die mit
Haken und Rinnen versehenen Scheidewände gezwungen, einen schlangenförmig gewundenen Weg zurückzulegen.
Die hierbei durch die
Zentrifugalkraft ausgeschleuderten Wasserteilchen werden durch die
Haken g1 g2 g4 ^[g1 g2 g4]
und durch die Rinne g3 ^[g3] aufgefangen und nach dem Wasserabfluß w geleitet (aus der Sammelrinne g3 ^[g3] mittels
eines in dieselbe mündenden Röhrchens), damit das einmal abgeschiedene
Wasser möglichst wenig mit dem
Dampf in Berührung kommt.
Die wiederholte Schleuderwirkung wird in den erweiterten Querschnitten der beiden Sammelkammern durch das Beharrungsvermögen der sich nach unten bewegenden Wasserteilchen unterstützt. Aus dem Wasserabfluß wird das Wasser durch ein Rohr a abgeführt, und gewöhnlich geschieht die Abführung entweder in der Weise, daß man den Apparat höher als den Kessel stellt und das Rohr a in den Kessel bis unter den Wasserspiegel hineinführt, so daß das Wasser einfach durch sein Gewicht kontinuierlich hineinfließt, oder aber, wo die Verhältnisse eine solche Rückleitung des Wassers nicht gestatten, durch zeitweises Öffnen eines im Rohr a angebrachten Hahns, besser jedoch durch Anschließung eines selbstthätig wirkenden Kondensationswasserableiters (s. d.).
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1.
Glasers Dampfentwä
sserungsapparat.]
[* 1]
^[Abb.: Fig. 2. Dampfentwä
sserungsapparat von
Schmidt.]