Dammaraharz
(Dammar, malaiisch
»Licht«;
[* 2]
Katzenaugenharz,
Steinharz), das aus den
Stämmen von Engelhartia spicata
Blume,
einem auf den
Molukken heimischen
Baum, ausschwitzende und in ähnlicher
Weise wie bei uns der
Terpentin gewonnene
Harz, bildet
rundliche oder stalaktitische
Massen, ist farblos oder gelblich, klar und durchsichtig, bisweilen mit
bimssteinartiger Kruste überzogen, nicht hart, leicht zerreiblich, auf dem
Bruche glasglänzend, riecht angenehm balsamisch,
ist im
Alter fast geruchlos, gibt beim
Kauen ein weißes, an den
Zähnen haftendes
Pulver, spez. Gew. 1,04-1,06
(1,097-1,123), erweicht bei 75°, wird bei 100° dickflüssig, bei 150° dünnflüssig, löst sich nicht vollständig in
Alkohol und
Äther, wohl aber in fetten und ätherischen
Ölen. Es besteht aus 13 Proz. sauerstofffreiem,
amorphem Dammaryl, welches sich an feuchter
Luft zu Dammarylsäure oxydiert; von letzterer enthält das
Harz 36 Proz., außerdem
wenig
Gummi und Mineralbestandteile. Das Dammaraharz
eignet sich sehr gut zur Bereitung von
Firnis; derselbe ist zwar
nicht so
hart und dauerhaft wie
Bernstein- oder Kopalfirnis, aber billig, farblos, klar und glänzend und eignet sich zum Überziehen
von
Ölgemälden,
Zeichnungen etc. Außerdem findet er mannigfachste Verwendung in der
Technik und muß oft den wertvollern
Kopalfirnis und
¶
mehr
Bernsteinfirnis ersetzen. Aus Abfällen von Dammaraharz
wird durch Zusammenschmelzen ein schlackenartiges, schmutzig graues Produkt
erhalten, welches als Kunstdammar (holländisches Dammaraharz
) in den Handel kommt. Als schwarzes Dammaraharz
kommt das Harz mehrerer asiatischer
Canarium-Arten in den Handel. Am häufigsten wendet man den Dammarafirnis mit Terpentinöl an und erhitzt zur Bereitung desselben 2 kg
durchsichtiges Dammaraharz
(nicht gepulvert) mit 4 kg Terpentinöl in einem emaillierten eisernen Gefäß.
[* 4] Australisches Dammaraharz
, Kauriharz,
s. Kopal.