Damiana
,
die
Blätter von Turnera aphrodisiaca L.
F. und T. diffusa
Willd., zwei strauchartigen
Pflanzen aus
der
Familie der
Turneraceen, von denen erstere vorzugsweise das westliche
Mexiko,
[* 2] die andre auch die
Antillen und die brasilische
Provinz
Bahia
[* 3] bewohnt. Die
Blätter riechen fein aromatisch, an
Kamillen mahnend und schmecken nicht unangenehm aromatisch.
Geruch
und
Geschmack verdankt die
Drogue kleinen, kugeligen oder verkehrt-eiförmigen Drüschen, welche sich auf der
untern
Epidermis,
[* 4] reichlicher bei T. diffusa, finden. Zu Ende des 17. Jahrh. erwähnt der spanische
Missionär
Juan
Maria de Salvatierra die Damiana
und sagt, daß dieselbe seit alten
Zeiten in
Mexiko zur Anregung des
Nervensystems
gebräuchlich sei. Die Eingebornen benutzten die
Blätter, um für anstrengende
Streifzüge sich zu kräftigen oder
nach
Strapazen die erschöpften
Lebensgeister wieder zu wecken.
Noch heute wird die Damiana
vom mexikanischen Landvolk wie bei uns
Kaffee und
Thee benutzt. Sie liefert, mit
Wasser übergossen und mit
Zucker
[* 5] versüßt, ein wohlschmeckendes
Getränk und ist in
neuerer Zeit auch nach
Europa
[* 6] gekommen.