Dame
(franz.; ital. Dama, Donna, v. lat. domina, »Herrin«), Ehrentitel, der ursprünglich nur den adligen Frauen zustand und als Notre Dame sogar der Muttergottes gegeben wurde. Später setzte man meist das zueignende Fürwort ma (Madame) vor. Die Königin von Frankreich wurde Madame angeredet (hier also gleichbedeutend mit Majestät), und die königlichen Prinzessinnen Frankreichs hießen Dames oder Mesdames de France (weiteres s. Madame). Dame d'honneur ist Bezeichnung einer Hofdame, welcher diese Würde aus Rücksicht auf ihren Stand oder den ihres Mannes verliehen ist (s. Ehrendame),
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während Dame de la cour jede Dame genannt wird, welche Zutritt bei Hofe hat. Unter Dames du palais (Palastdamen) verstand man am französischen Hofe früher alle Damen, welche zum Hofstaat der Prinzessinnen gehörten und ihnen je nach der Art ihres Dienstes und gemäß ihrer Rangordnung aufwarten mußten. Den ersten Platz unter ihnen nahm die Oberhofmeisterin (Dame d'honneur) ein; diejenige, welche speziell mit der Toilette beauftragt war, hieß Dame d'atours. Ironisch, aber allgemein nennt man schon seit langer Zeit die Fisch- und Hökerweiber der großen Pariser Markthalle, überhaupt sämtliche Marktweiber Damen (les dames de la halle), weil sie dem König bei gewissen Gelegenheiten gratulieren und einen Blumenstrauß überreichen durften. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrh. kam der Titel Dame auch nach Deutschland, wurde anfangs nur in anrüchiger Bedeutung gebraucht und gelangte erst allmählich zu Ehren. Jetzt gebraucht man das Wort Dame, besonders in Frankreich, für Frauen der bessern Stände, während man bei uns wieder mehr zu dem deutschen Wort Frau zurückgekehrt ist (vgl. Dietrich, Frau und Dame, Marb. 1864). - In den französischen Spielkarten heißt Dame die im Rang zwischen dem König und dem Buben stehende Figur, im Schachspiel die Königin; vgl. auch Damespiel.