Dall'
Oca
Bianca,
Angelo, ital.
Maler, geb. 1853 zu
Verona
[* 2] als Sohn eines Lackierers, der ihn erst zu einem Holzschnitzer
und dann zu einem Dekorationsmaler in die
Lehre
[* 3] gab.
Sein
Talent kam schon in seinem 15. Jahre zum Durchbruch,
indem er das Bildnis seines
Vaters auf dem Totenbett zeichnete, und schnell gelang es ihm, dank seiner glücklichen Beobachtungsgabe
und seinem feinen
Farbensinn, sich in die erste
Reihe der italienischen Genremaler emporzuschwingen.
Venedig
[* 4] und
Verona sind seine beliebtesten Studienplätze, auf denen er sich die
Motive zu seinen anmutigen, meist von liebenswürdigem
Humor erfüllten Bildern aus dem Volksleben auf der
Straße und den öffentlichen
Plätzen sucht. Am meisten bevorzugt er
Darstellungen
in vollem
Lichte, auf denen er trotz der grellsten
Wirkungen der
Sonne
[* 5] die leuchtenden
Lokalfarben zu einem
Boukett von feinstem koloristischen
Reiz zusammenzustimmen weiß. In der
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Erfindung seiner Stoffe ist er meist ebenso geschmackvoll und glücklich wie in der Wahl seiner Typen, bei der er Jugend und Anmut in den Vordergrund treten läßt. Seine Hauptwerke sind die (mehrfach wiederholten) bei den Waisen, ein Kuß im Fluge, zwischen Ja und Nein, der Vortrab des Tages, die Lästermäuler, das erste Licht, [* 7] zur ersten Messe, der Reigentanz, Frühling (Blumenmarkt in Verona) und das moderne Parisurteil.