(spr. delhausi),Name einer 1656 m ü. M. im äußern
Himalaja gelegenen Gesundheitsstation im englisch-indischen
Reich im
Pandschab,
Distrikt Gurdaspur, genannt zu
Ehren des
Generalgouverneurs über
Indien zwischen 1848 und 1851,
LordDalhousie. Sie
zählt (1880) 1600 Einw.
Nachdem er im Juli 1846 mit dem
MinisteriumPeel zurückgetreten war und es abgelehnt hatte, sein
Amt unter
Russell beizubehalten,
ward er 1847 zum
Generalgouverneur von
Ostindien
[* 3] ernannt, wo er im
Januar 1848 eintraf. Seine
Regierung ist
epochemachend für
Indien geworden.
Bald nach seiner Ankunft brach der zweite Pandschabkrieg aus, der 1849 nach manchen Wechselfällen
mit
Annexion des bisherigen Sikhstaats endete. Auch mit
Birma wurde ein glücklicher
Krieg geführt, der die Erwerbung des mittlern
Teils der jetzigen britischen
ProvinzBirma zur
Folge hatte. Dalhousie erhielt dafür 1849 den Dank des
Parlaments
und die Ernennung zum
Marquis.
Fehlerhaft war dagegen sein Vorgehen gegen das
dicht bevölkerte
KönigreichAudh, das im
Herzen von
Hindostan gelegen war.
SchlechteRegierung und Nichterfüllung der
Verträge, welche die
Könige
(Radschas) von
Audh mit der ostindischen
Regierung
geschlossen hatten, führten zur
Annexion dieses
Landes; sie wurde nach Dalhousies Abtreten von der
Regierung vollzogen, muß
aber, als von Dalhousie eingeleitet, ihm zur
Last gelegt werden. Die Vertreibung der
Großen dieses
Reichs aus ihrem erblichen
Besitz
war einer der wichtigsten
Gründe für die Hartnäckigkeit, mit welcher der
Aufstand von 1857 hier auftrat.
Aus Gesundheitsrücksichten legte Dalhousie im März 1856 sein
Amt nieder und lebte seitdem zurückgezogen in
England. Er starb nach
längern
Leiden
[* 4] auf seinem Stammsitz DalhousieCastle.
Vgl.
Arnold, History of the
Marquis of Dalhousie's administration
of BritishIndia (Lond. 1863-64, 2 Bde.).