Dakîkî
,
Abu Mansûr
Mohammed, nach einigen aus
Tûs, nach andern aus
Bochara gebürtig, einer der bedeutendsten persischen
Dichter vor
Firdusi, hat seinen
Namen besonders dadurch noch verewigt, daß er auf Befehl des Samanidenfürsten Nûh ben Mansûr
(975-997) die erste dichterische Bearbeitung der altiranischen Königssagen begann, die später von
Firdusi so herrlich fortgeführt
und in vollendetster
Weise zum
Abschluß gebracht wurde. Dakîkî
selbst, wie auch
Firdusi in seinem »Schâhnâme«
erwähnt, hat davon nur 1000
Verse (aus der Geschichte des Guschtasp) vollendet, da er schon in frühem
Alter durch die meuchlerische
Hand
[* 2] eines Türkenknaben seinen
Tod fand. Er hat viele Kasiden (Lobgedichte) zum
Preis der Samanidenfamilie gedichtet und in
Ghaselen, die ziemlich deutlich verraten, daß er stark dem vom
Islam verpönten
Parsismus anhing, hauptsächlich
den
Wein verherrlicht.
Alles, was uns von ihm an Gedichten erhalten ist, findet sich in persischem
Text und metrischer deutscher
Übersetzung zusammengestellt in Ethés »Rûdagîs
Vorläufer und Zeitgenossen« (in »Morgenländische Forschungen«,
Leipz. 1875).