Titel
Dahlgren
,
1)
Karl Fredrik, schwed. Dichter und humoristischer Schriftsteller, geb. zu
Stensbruk in
Ostgotland, studierte zu
Upsala
[* 2]
Theologie, wirkte seit 1815 als
Prediger zu
Stockholm
[* 3] (zuletzt an der Hauptkirche
daselbst) und starb Als Schriftsteller trat Dahlgren
zuerst in
Atterboms
Zeitschriften: »Phosphorus«
und »Poetisk
Kalender« auf und gewann mehrmals
Preise. Auch gab er selbst fast jährlich
Musenalmanache heraus, die außer metrischen
Arbeiten auch
Novellen und komische
Erzählungen von ihm enthielten.
Als Dichter bewegt er sich stets mit außerordentlicher, zuweilen freilich auch übereilter Leichtigkeit; am ausgezeichnetsten ist er in der Naturschilderung und Darstellung idyllisch-burlesker Szenen in Bellmans Manier. Viele seiner Gedichte sind ins Volk übergegangen. Wir nennen von seinen Schriften: »Aurora« (Stockh. 1815, 2 Tle.);
»Mollbergs epistlar« (das. 1819-20, 2 Bde.);
»Odalgumman«, poetisches Quodlibet (das. 1829);
»Aftonstjernan« (das. 1832 ff.) und den ausgezeichneten Roman »Nahum Fredrik Bergströms krönika« (das. 1833).
Seine dramatischen Dichtungen, wie die Posse »Ulla Winblads födelsedag« und das Lustspiel »Argus i Olympen«, hatten keinen Erfolg. Das Gelungenste aus seinen Schriften enthalten die beiden Sammlungen: »Ungdomskrifter« (Stockh. 1829, 2 Bde.) und »Samlade skrifter« (das. 1834, Bd. 1). Eine Gesamtausgabe seiner Werke (»Samlade arbeten«) besorgte Arvidsson (Stockh. 1847-1852, 5 Bde.; 3. Aufl. 1875).
2) John Adolf, Seemann, geb. 1810 zu Washington, [* 4] ward 1826 Midshipman, 1837 Leutnant, 1855 Kommandeur. Er ist der Erfinder der nach ihm benannten schweren gußeisernen Schiffsgeschütze, die sich im Sezessionskrieg schlecht bewährten (32 schwere Rohre zersprangen); er führte auch die 12 und 24-pfündige Bronzehaubitze in der amerikanischen Flotte ein. Beim Ausbruch des Bürgerkriegs ward er Befehlshaber des Washingtoner Kriegshafens und 1862 Chef des Geschützwesens. Er führte mehrfach Geschwader, übernahm 1869 wieder das Kommando des Washingtoner Hafens und starb Er schrieb: »System of boat armament in the United States navy« (1852);
»Naval percussion locks and primers« (1852);
»Shells and shell guns« (1856).
Vgl. M. V. Dahlgren
,
Memoir of
John
A. Dahlgren
(Boston
[* 5] 1882).
3) Fredrik August, schwed. Dichter und Schriftsteller, geb. im Kirchspiel Nordmark (Wermland), studierte zu Upsala, trat dann in den Staatsdienst, war erst im Reichsarchiv, dann lange Zeit im geistlichen Departement thätig und wurde 1874 zum Kanzleidirektor des Gesundheits- und Armenamtes ernannt. Seit 1871 ist er Mitglied der schwedischen Akademie. Er schrieb zahlreiche volkstümliche Lieder, die 1875-76 gesammelt erschienen, die Dichtung »Sappho på Leukas« (1841),
die ihm einen akademischen Preis eintrug, ferner Dramen, wie: »Vermländingarne«, das mehr als hundertmal gegeben wurde (4. Aufl. 1879),
»Ett äfventyr på Hegeborg« (»Ein Abenteuer auf Hegeborg«, 1854),
»Kaffe förbuudet« (»Das Kaffeeverbot«, 1855) etc., und zahlreiche Übersetzungen dramatischer Musterwerke des Auslandes. Auch verfaßte er eine Geschichte des schwedischen Theaters (1866) und gab ein vortreffliches Wörterbuch: »Ordlista öfver svenska språket« (4. Aufl. 1881), heraus.