Hans,
Maler, geb. zu
Hardanger in
Norwegen,
[* 2] begab sich, nachdem er als Offizier gedient, 1873 nach
Karlsruhe,
[* 3] wo er sich bei Riefstahl und Gude, dann nach
Düsseldorf,
[* 4] wo er sich bei E. von Gebhardt und W. Sohn ausbildete.
Seit 1888 lebt Dahl in
Berlin.
[* 5] Sein Darstellungsgebiet sind meist Genrescenen in der heimischen Landschaft. So: Zu spät (1877),
Naturkind (1879), Weibliche
Anziehung (1881), Damenpensionat auf der Eisbahn (1882), Hinter
dem Segel (1884), Die
Töchter der Ran (1887), Ankunft zur
Kirche bei Ullenswang in
Hardanger, Ein Sommertag
in
Norwegen, Im starken
Wind (Kunstausstellung zu
Berlin 1891), Sonnige Fahrt (ebendas. 1892).
JohannChristian Claußen, Landschaftsmaler, geb. zu
Bergen
[* 6] in
Norwegen, bezog 1811 die Kunstakademie
in Kopenhagen,
[* 7] wo er seine
Anlage für heroische Landschaftsmalerei durch die
Darstellung norweg. Naturscenen
ausbildete, und kam 1818 nach
Dresden,
[* 8] wurde Mitglied der dortigen
Akademie und, nachdem er ein Jahr in Neapel
[* 9] und
Rom
[* 10] zugebracht, 1821 Professor
an derselben, doch besuchte er noch mehrmals sein Vaterland. Er starb in
Dresden. D.s
Bilder sind ausgezeichnet
sowohl durch die treue Wiedergabe als durch die poet.
Verklärung der Eigenart der dargestellten Gegenden. Sie hatten durch ihren gesunden Realismus einen großen Einfluß auf
die deutsche Landschaftsmalerei und gaben dieser namentlich seit den vierziger Jahren die Vorliebe für nordische Vorwürfe.
Unter seinen größern Gemälden sind zu erwähnen: Schloß
Kronborg im Mondschein, Wasserfall (Schloß
zu Kristiania),
[* 11] Hünengrab mit
Eichen im Winter (königl.
Galerie zu Kopenhagen), Neapels
Küste unweit Castellamare, Winterlandschaft
auf Seeland zwischen Prestöe und Wordinborg in Abendbeleuchtung, Seesturm (1823;
Berliner
[* 12] Nationalgalerie),
Ansicht der Stadt
Bergen (1841: Museum in
Leipzig),
[* 13]
Große¶
mehr
Hochgebirgs-685 landschaft (1850; DresdenerGalerie). Auch gab er heraus: «Denkmale einer sehr ausgebildeten Holzbaukunst aus
den frühesten Jahrhunderten in den innern Landschaften Norwegens» (Dresd. 1837). Die Kirche zu Wang, welche er gekauft hatte,
ging in den Besitz des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
[* 15] über, der sie im Riesengebirge aufstellen
ließ. Sein Sohn Joh. Siegwald Dahl, geb. zu Dresden, hat sich der Genre-, Jagd- und Tiermalern gewidmet. Er studierte
an der dortigen Akademie unter seinem Vater und dem Tiermaler W. Wegener, und unternahm Reisen nach Paris
[* 16] und London,
[* 17] wo ihn besondere
die Werke Landseers fesselten.
Wildenten vom Fuchs
[* 19] überfallen (1868) das Museum in Hannover.
[* 20]
Ferner sind zu nennen: Fuchs
auf Enten
[* 21] schleichend (1874; Radierung von Petzsch), Katzenfamilie (1876), Vorbereitung zur Kunstreitervorstellung
(1880),Kuhstall mit Kühen (1882), Überfahrt nach der InselKarmöen (1883), Kuhherde vor der Sennhütte
(1884), Partie bei Gudwangen (1888), Nordkap bei Mitternachtssonne
(1888), Lauernder Fuchs (1889). Er ist auch als Illustrator thätig.
Konrad, norweg. Dichter, geb. in Varmbo
in Norwegen, wirkt seit 1873 als Prediger in Bergen. Er verstand es, in seinen Novellen das Leben der norweg.
Bauern zu schildern;
(russ. Dal, richtiger Dalj), Wladimir Iwanowitsch, russ. Schriftsteller, geb. 1801 in
Lugansk (daher sein Pseudonym Kosak Luganskij) im Gouvernement Jekaterinoslaw, aus dän. Familie,
studierte Medizin in Dorpat
[* 23] und nahm als Arzt 1828–31 an den Feldzügen gegen die Türken und Polen teil. Später war er Beamter
beim Generalgouverneur in Orenburg, beteiligte sich an dem Zuge nach Chiwa (1839), über den er in deutscher Sprache
[* 24] «Bemerkungen
zu Zimmermanns Entwurf des Kriegstheaters Rußlands gegen Chiwa» (Orenb. 1840) veröffentlichte, und bereiste
fast alle Provinzen des RussischenReichs. Er starb 3. Nov. zu Moskau.
[* 25] Seinen Forschungen verdankt man wertvolle Beiträge
zur russ. Ethnographie.
[* 26] So sammelte er unter anderm sehr viele Volksmärchen, an 30000 Sprichwörter und Redensarten (hg.
1862; 2. Ausg. 1879). Ebenso trug er ein reiches Material für die Volkssprache
zusammen, das er in dem «Erklärenden Wörterbuch der lebenden russ.
Sprachen» (4 Bde., Mosk.
1861–68; 2. Ausg. 1882) verarbeitet hat. In seinen Erzählungen weiß er die charakteristischen Züge des russ. Volks scharf
wiederzugeben. Ferner ist sein «Handbuch der Botanik» (Mosk. 1849) zu nennen. Eine Gesamtausgabe von D.s
belletristischen Werken erschien 1860–61 zu Petersburg
[* 27] in 8 Bänden.