Daguerre
(spr. -gähr), Louis Jacques Mandé, Maler, geb. 1789 zu Cormeilles in der Normandie, bildete sich unter Degoti und lieferte für die Pariser Theater Dekorationen von bisher nicht gesehener Schönheit. Mit dem Maler Bouton konstruierte er 1822 das Diorama, welches sehr beifällig aufgenommen wurde. Seine weitern Bemühungen bezogen sich hauptsächlich auf die Fixierung des Bildes in der Camera obscura, blieben aber zunächst erfolglos. Im J. 1826 verband er sich zu diesem Zweck mit Joseph Nicéphore Nièpce, einem reichen Privatmann, welcher schon seit 1814 ähnliche Versuche angestellt hatte.
Beide arbeiteten nun gemeinsam, und 1829 verbanden sie sich durch einen gerichtlichen Akt zur weitern Verfolgung ihrer Erfindungen. Nièpce starb aber und wie aus den Kontrakten seines Sohns mit Daguerre hervorgeht, verbesserte dieser nun die bisherigen Methoden sehr wesentlich. Das Resultat seiner Bemühungen wurde 1839 durch Arago bekannt gemacht, und auf dessen und Gay-Lussacs Antrag erhielt Daguerre eine jährliche Pension von 6000 und die Erben von Nièpce eine solche von 4000 Frank, während das Verfahren der Daguerreotypie durch die französische Akademie veröffentlicht wurde. Daguerre starb in Petit-Brie bei Paris. Er schrieb: »Historique et description des procédés du daguerréotype et du diorama« (Par. 1840 u. öfter);
»Nouveau moyen de préparer la couche sensible des plaques destinées à recevoir les images photographiques. Lettre à M. Arago« (das. 1844; deutsch, Köln 1844).
Vgl. Ernouf, Les inventeurs du gaz et de la photographie (Par. 1885).