Dagobert,
fränk. Könige aus dem Geschlecht der Merowinger: 1) Dagobert I., Sohn Chlotars II., König von 628 bis 638, war zu schwach, um dem Majordomus Pippin von Landen das Gegengewicht zu halten, doch der letzte Merowinger, der noch einigermaßen selbständig regierte, schändete aber seine sonst gerechte Regierung durch den Mord von 10,000 Bulgarenfamilien, die vor den Avaren bei ihm Schutz suchten, und kämpfte unglücklich gegen die Slawen. Vgl. Double, Le roi Dagobert (Par. 1879); Albers, König Dagobert in Geschichte, Legende und Sage (Kaisersl. 1884).
2) Dagobert II., Sohn des austrasischen Schattenkönigs Siegbert, Enkel des vorigen, ward nach dem Tod seines Vaters 656 von Pippins Sohn Grimoald in ein irländisches Kloster gesendet, jedoch 674 von den Austrasiern nach ihres Königs Childerich Tod auf den Thron erhoben, aber 678 ermordet.
3) Dagobert III., Sohn Childeberts III., folgte diesem 711 als Schattenkönig und starb 715.