Dämpfigkeit
der
Pferde
[* 3]
(Dampf,
[* 4]
Hartschlägigkeit [hart, nieder
sächs.
»Herz«],
Herzschlag, Herzschlägigkeit,
Herz- oder
Heuschlechtigkeit,
Engbrüstigkeit,
Asthma), jede dauernde, fieberlose Atembeschwerde der
Pferde, die sich
dadurch äußert, daß das Atmen bei Anstrengungen, beim
Laufen oder
schweren
Ziehen, übermäßig beschleunigt wird und sich
nach der
Anstrengung nur sehr langsam wieder beruhigt. Die Dämpfigkeit
wird durch chronische Lungenfehler (Lungendämpfigkeit
),
durch
Herzfehler (Herzdämpfigkeit
) oder
durch
Lähmungen der
Muskeln
[* 5] und
Verengerung in den obern
Luftwegen
(Hartschnaufigkeit,
Kehlkopfspfeifen, s. d.) bedingt.
Jede von diesen verschiedenen
Arten der Dämpfigkeit
wird von besondern
Symptomen begleitet.
Beim
Kehlkopfspfeifen bildet sich im
Moment
der
Inspiration ein pfeifendes
Geräusch.
Pferde, die an Lungendämpfigkeit
leiden, zeigen nach der
Bewegung zuweilen Ausfluß
[* 6] von wässerigem
Schleim aus der
Nase
[* 7] (feuchter
Dampf); in andern
Fällen fehlt dieser Ausfluß (trockner
Dampf). Im ausgeruhten Zustand atmen die dämpfigen
Pferde gewöhnlich nicht beschleunigt. Bei der Lungendämpfigkeit
besteht
oft ein matter und dumpfer, zuweilen auch ein scharfer
Husten.
Als
Ursache der
Lungen- und Herzdämpfigkeit
ist am meisten die anstrengende Arbeitsleistung der
Pferde anzusehen. Daneben wirkt
die
Fütterung großer
Quantitäten
Heu, besonders von verdorbenem (verschimmeltem)
Heu, nachteilig. Dem
Kehlkopfspfeifen liegt in vielen
Fällen eine erbliche
Anlage zu
Grunde, welche sich häufig bei der
Zucht des englischen
Vollblut-Rennpferdes
geltend macht. Die Dämpfigkeit
ist in der
Regel unheilbar und gilt, da
sie den
Wert der
Pferde erheblich beeinträchtigt, in allen europäischen
Staaten als Gewährsmangel (s. d.).