Dachpappe
,
auch
Stein- oder
Teerpappe, die zum Dachdecken verwendbare
Pappe, welche durch Tränken
mit gewissen
Stoffen für Feuchtigkeit undurchdringlich gemacht worden ist. Eine der heutigen Dachpappe
ähnliche
Masse soll schon
im vorigen Jahrhundert vom
Admiralitätsrat Dr. Faxe in
Schweden
[* 2] erfunden und zur
Bekleidung von Schiffen angewendet worden
sein. In
Deutschland
[* 3] fand die Dachpappe
erst seit den vierziger Jahren Eingang. Die rohen
Pappen werden aus groben,
wollenen, leinenen, auch baumwollenen
Lumpen sowie Papierabfällen
u. dgl. gefertigt, müssen zähe und von filzartigem Gefüge
sein.
Sie werden entweder in Form von einzelnen
Tafeln (Tafelpappe), oder jetzt meist in Gestalt von Rollen
[* 4] (Rollenpappe) gefertigt.
Die Tafelpappe wird mit der
Hand
[* 5] geschöpft und an der Luft wie Handpapier getrocknet, während die Rollenpappe
mit
Maschinen hergestellt und teilweise gepreßt wird. Das Tränken der Dachpappe
erfolgt mit heißem
Steinkohlenteer oder auch mit
einer Mischung von
Steinkohlenteer und
Pech, wobei jeder Pappbogen einzeln etwa 2–3 Minuten lang eingetaucht, die Rollenpappe
aber durch ein Teerbad langsam hindurchgezogen wird. Damit der
Teer besser ins
Innere der
Pappen eindringe,
läßt man die in siedend heißen
Teer getauchten
Tafeln trocknen und dann in kaltes Wasser tauchen. Obwohl in der Regel die
Tafelpappe besser getränkt und daher dichter ist als die Rollenpappe, so giebt man doch letzterer der leichtern Verarbeitung
und der wenigen Fugen wegen den Vorzug. Nach dem
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