Dachauer
Banken, Schwindelbanken in München in der Zeit 1871‒73, die für eingelegte Kapitalien enorme Zinsen zahlten, deren Deckung ebenso wie die Rückerstattung gekündigter Gelder von den hierdurch angelockten, in immer wachsendem Umfange herbeiströmenden Einlagen bestritten ward. Die Begründerin derselben, Adele Spitzeder, eine frühere Schauspielerin, hatte ihr Geschäft zuerst in der Dachauer Straße in München (daher der Name); sie entfaltete einen großen Luxus und trug eine bigotte Frömmigkeit zur Schau. Als endlich die Gerichte Ende 1872 eine lange vergebens gesuchte Gelegenheit zum Einschreiten fanden, ergab sich sofort der gänzliche Mangel einer ordentlichen Buchfübrung und eine ungeheure Überschuldung. Adele Spitzeder wurde zu dreijährigem Zuchthaus verurteilt; auch einige andere bei ihrem anfänglichen Erfolge gegründete Konkurrenzbanken in München hatten nun nebst ihren Gründern das gleiche Schicksal. –
Vgl. Gugl, Die D. B. (Münch. 1872).