Dach.
[* 2] Eine in neuerer Zeit vielfach angewandte Dachform
ist das
Säge- oder
Sheddach. Es besteht
in einer Zusammenstellung von Pultdächern (s. Figur), wobei die
Stütz- oder Rückwände a, die häufig auch um 60-70° geneigt
werden, Lichtflächen bilden. Man wendet sie mit Vorliebe an bei ausgedehnten
Arbeits- und Fabrikräumen, auch bei
Markthallen,
[* 3] Ausstellungsbauten und ähnlichen
Anlagen, bei denen es darauf ankommt, eine weite bebaute
Fläche gleichmäßig
und gut (in der
Regel mit
Nordlicht) zu beleuchten. Die geneigten eigentlichen Dach
flächen b deckt
man in beliebiger
Weise ein
(s.
Dachdeckung,
[* 4] Bd. 4), die Rinnen c werden zwischen Stützwand
und geneigter
Fläche eingelagert.
In Bezug auf seine äußere Gestaltung besteht ein Dach
aus Dach
fläche,
First, i. der obere wagerechte
Zusammenschnitt der Dach
flächen, Traufe, i. der untere, wagerechte
Rand der Dach
fläche, längs dessen in der
Regel die
Dachrinne
liegt,
Grat, i. der aufsteigende Zusammenschnitt zweier Dach
flächen an einer
Ecke, und
Kehle, i. der aufsteigende Zusammenschnitt
in einem
Winkel.
[* 5] Dach
kämme,
Giebel- und sonstige
Spitzen,
Windfahnen, Dach
gaupen und dergleichen
Beiwerk
treten je nach Art,
Stil und
Reichtum des
Daches hinzu. Die Feststellung des
Daches über dem Gebäudegrundriß, also die
Anordnung
der
Lage der eben aufgeführten Dach
bestandteile oder die
Darstellung des
Daches in seinen einzelnen
Projektionen heißt die
Dachausmittelung. - Während fast alle
Dächer, die einfachsten Steinplattendächer und Werksteinkuppeln
sowie die massiven Turmhelme etwa ausgenommen, sich in die Hauptbestandteile Dachgerüst
(Dachstuhl)
[* 6] und
Dachdeckung zerlegen
lassen, hat
man in neuerer Zeit
Dächer, bei denen Dachkonstruktion und
Deckung eins sind, in verzinktem, nach der Längsrichtung
gebogenem Eisenwellblech (Trägerwellblech) als sogen. bombierte
Dächer hergestellt. Die
Fläche der bis
zu etwa 40 m weit gespannten
Dächer wird mit etwa einem Fünftel Pfeilhöhe nach verschiedenen
Kurven gekrümmt hergestellt,
aus einzelnen Wellblechplatten vernietet und von Traufe zu Traufe in
Abständen von etwa 5 m durch leichte Zugstangen verankert.
Um das
»Schwitzen«, einen Übelstand, den diese
Dächer mit sich bringen, zu verhüten, gibt man der Dachfläche
entweder eine so steile
Krümmung, daß das Dachwasser nicht ab-
[* 1] ^[Abb.: Säge- oder Sheddach.] ¶
mehr
tropft, sondern abläuft, oder man versieht die Dachfläche innen mit irgend welcher schützenden Bekleidung, Schalung oder dgl.