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hat einen alten Turm, unterirdische Gänge, Rüst- kammer, Kaserne und eine Kirche mit dem Hospiz der ehemaligen Ordensbrüder der heil. Maria. Duisburg, Stadt und Stadtkreis (37,53 ykm) im prcuß. Reg.-Vez. Düsseldorf, 22 km nördlich von Düsseldorf, am Rhein, nahe der Mündung der Ruhr, ist Sitz eines Landgerichts (Ober- landesgericht Hamm) mit 8 Amtsgerichten lDinslaken,D., EmmerichMülheim a.d.Nuhr, Oberhausen, Rees, Ruhrort, Wesel) und Kammer für Han- delssachen, eines Amtsgerichts mit Rbeinschiffahrtsgericht er- ster Instanz, einer königl, Gewerbeinspektion, eines Hauptstcucr- und Schiffsaichungsamtes, einer Handelskammer und Reichsbankstelle, und hatte 1880: 41242, 1885: 47 519, 1890: 59285 (30812 mannt., 28473 weibl.) E., i. eine jährliche Zu- nahme (1885-90 von 4,4i Proz., darunter 27 248 Evangelische und 474Isracliten, 4671 Wohnhäuser, 11456 Haushaltungen und 34 Anstalten. Die Zahl der Geburten betrug (1893) 2980 (80 Totgeborene), der Sterbefälle 1793, die der Eheschließungen 571. Die Stadt hat 9 Kirchen, und zwar 5 evangelische und katholische, darunter die evang. Salvatorkirche, 1850 restauriert, eine der schönsten got. Kirchen des 14. Jahrh., mit schönen Wandmalereien im Innern und einem Grabmal Mercators, ein Vrunnendenk- mal von Gerhard Mercator, 1878 errichtet; ein königl. Gymnasium, städtisches paritätisches Real- gymnasium, 183! gegründet, eine paritätische höhere Mädchenschule, Mittelschule, Rheinisch-Westfälische Hüttenschule, Hcizer- und Maschinisten-, Handwerker- fortdildungsschule, Diakonenkrankenhaus, St. Vin- cenzhospital, neues evang. Krankenhaus, städtisches Wasserwerk (1892/93: 4,i38 Mill. edm Förderung), Kanalisation (8,3 km Kanallänge) und Gaswerk (1892/93: 3,035 Mill. clim Gasabgabe, davon 280985 cdm zu technischen Zwecken, 47 Gasmoto- ren, 735 öffentliche Flammen). Die elektrische Centralanlage (seit speist 69 Bogen- lampen; außerdem bestehen 25 Einzelanlagen. In der städtischen Sparkasse waren (Ende 1892) auf 8032 Bücher 4838152 M. eingezahlt; ferner be- stehen noch die Duisburg-Nuhrorter Bank und eine Kreditbank.
Die Industrie erstreckt sich vor- zugsweise auf die Fabrikation von Tabak, Eisen-, Stahl- und Kupferwaren, Chemikalien, Ultramarin, Chromgrün, Soda, Schwefelfäure und schwefelsaure Thonerde, Anthracen, Pottasche, Chlorkalk, feuer- feste Produkte, Alaun, Cyankalium, Berlinerblau, Teerdestillate, Stearin, Seife, Dachpappe, Cement- waren, Stärke, Lack, Firnis und Essigsäure. Ferner bestehen 1 Zuckerrafsinerie, 3 Brotfabriken, 3 Öl- mühlen, 1 Vuttcrsabrik, Vlechwarenfabrik, Marmor- schleiferei, 2 Baumwollspinnereien, 3 Webereien, 1 Fabrik für den Bau fester Brücken und Eisen- bahnwagen, 3 Walzwerte für Stabeisen, Blech und Faconeisen, 1 Walzwerk für Mefsing und Kupfer, '6 Maschinenfabriken, 3 Hochofenwerke mit 12 Hochöfen, 1 Kupferhütte, 6 Dampssägewerke, 4 Eisengießereien, 1 Werkzeug-, Guhstahlfabrik, 2 Kesselschmieden, 2 Schiffswerften, 1 Seidengaze- weberei, 4 Dampfmühlen, 8 Brauereien und 2 Mäl- zereien. D. ist Sitz der Westdeutschen Binnenschisf- fahrts-Verufsgenossenschaft.
Der Handel erstreckt sich aufKolonialwaren, Wein,Getreide,Holz,Kohlen und Petroleum (große Tankanlage). Die Stadt hat zwei große Häfen, einen staatlichen und einen städti- schen zwischen Rhein und Ruhr (früher Rhein-Nuhr- Kanal), ferner Schiffsvcrladestellen mit eigener Zoll- abfertigung. Die Anlage eines weitern Hafen- beckens steht bevor; in dieses soll der Dortmund- Rhein-Kanal ausmünden. D. ist nach Ruhrort der Hauptumschlagshafen für westfäl.
Steinkohle. Der Schiffsverkehr betrug 1892: Angekommen Abgegangen Personenfchisse 7 5 Schlepper 730 726 Güter- und Segelschiffe: a. beladen 3 791 ! 5217 Ii. überhaupt 8550 8575 Darunter Dampfer . 429 678 Ladung in Tonnen: a. überhaupt 1 213 973 > 2 120 282 d. in Dampfern ... 12980 32452 Flöße , 117751 - Verkehrswesen. D. hat 2 Personenbahnhöfe (D. und D-Hochfeld) und liegt an den Linien Köln- Oberhausen und Krefeld-Styrum-Mülheim der Preuß.
Staatsbahnen. Der Gesamtgüterverkehr betrug (1892/93) im Ausgang und Eingang 4,4i2 Mill. t; in Bezug auf den Eisenbahngüterverkehr nimmt D. eine der ersten Stellen unter den Städten des Deutschen Reichs ein. Dienach Ruhrort und Mül- heim a.RH. führende Straßenbahn hatte (1893) eine Gleislängevon14,i2km,5Lokoniotiven,24Personen- wagen, 27 Pferde und beförderte 910 462 Personen. Der Verkehr auf dem Postamt erster Klasse mit Zweig- stelle und dem Telegraphenamt erster Klasse betrug (1893) im Eingang: 3140878 Briefe, Postkarten, Druckfachen u. s. w., 200125 Pakete ohne, 25 865 Briefe und 4562 Pakete mit Wertangadö, 39228 PostNachnahmesendungen und Postauftragsbriefe.
Der Wert der ausgezahlten Postanweisungen be- trug: 14,263, der eingezahlten 9,?i6 Mill. M. Der Telegrammverkehr betrug 143437 Stück. D. ist ein sehr alter Ort; an die Merowingerzeit erinnert der königl. Hof (Pfalz) mit dem Stapelthor und Stapelgericht; schon Otto d. Gr. hielt D. für das DigpHr^um des Gregor von Tours. Heinrich I. hielt hier 927 eine Synode ab; Heinrich IV. schenkte 1065 seinen Hof mit allem Zubehör dem Erzbischof Adal- bert von Bremen; vor 1129 erhielten die Herzöge von Limburg die Vogtei und 1248 wurde ihnen alles königl. Gut verpfändet. Diese Pfandschaft wurde 1290 auf die clevischen Fürsten übertragen und kam 1666 an Brandenburg. Die Zugehörigkeit zum Reich als freie Reichsstadt wurde dann vom Großen Kur- fürsten nicht mehr anerkannt. Die 1655 begründete Universität wurde 1818 aufgehoben. Gerhard Mer- cator hat 42 Jahre hier gelebt. -
Vgl. Beiträge zur Geschichte der Stadt D. (Heft 1 u. 2, Duisb. 1881- 83); Vorheck, Versuch einer Geschichte der Stadt D. (1800; Neudruck, ebd. 1893);
Averdunk, Geschichte der Stadt D. (ebd. 1894).
Duit (spr. deut), Holland. Kupfermünze, s. Deut. Duiveland (spr. deuve-, d. h. Taubenland), der östl. Teil der niederländ. Insel Schouwen, Pro- vinz Seeland. Die Bewohner treiben Krappbau. ^)?,^'., bei naturwissenschaftlichen Namen Abkür- zung für Felix Dujardm (s. d.). v. n. H., Abkürzung für voctor utriu8(iu6Huri8, s. IIti'iu8HU6 ^'urig äoctor.