D'Arrest
(spr. -reh), Heinr. Ludw., deutscher Astronom, geb. zu Berlin, [* 3] studierte seit 1839 daselbst unter Enckes Leitung Astronomie. [* 4] Bereits 1844 entdeckte er einen Kometen, [* 5] weitere 1845, 1851, 1857. D. wurde 1846 zweiter Assistent an der Berliner [* 6] Sternwarte [* 7] und 1848 Observator in Leipzig, [* 8] wo er sich 1851 auf Grund seiner Schrift «Über das System der kleinen Planeten [* 9] zwischen Mars [* 10] und Jupiter» (Lpz. 1851) habilitierte. 1852 wurde er außerord. Professor, 1857 ord. Professor der Astronomie in Kopenhagen, [* 11] wo unter seiner Leitung 1858-61 die neue, mit vorzüglichen Instrumenten (darunter ein 10 ½ zölliger Refraktor) ausgerüstete Universitätssternwarte erbaut wurde. Er starb zu Kopenhagen. D. veröffentlichte in «Resultate aus Beobachtungen der Nebelflecke [* 12] und Sternhaufen, 1. Reihe» (Lpz. 1856) eine Sammlung sehr genauer Ortsbestimmungen von über 200 Objekten. In Kopenhagen unternahm er eine sehr umfassende Beobachtungsreihe von Nebelflecken zur Herstellung eines neuen, den Herschelschen Katalogen ähnlichen Verzeichnisses und veröffentlichte «Siderum nebulosorum observationes Havnienses» (Kopenh. 1867), welches Positionen von 1942 Nebelflecken enthält, worunter an 400 von ihm neu entdeckte Objekte.
Auch entdeckte er, daß ein früher mit Sicherheit beobachteter Nebelfleck verschwunden sei, daß es also Nebel von veränderlicher Helligkeit gäbe. Später unternahm D. eine Beobachtung aller für das Spektroskop [* 13] zugänglichen Nebelflecke und Sternhaufen, deren Resultate ein Universitätsprogramm in dän. Sprache: [* 14] «Untersuchungen über die nebulosen Sterne in Bezug auf ihre spektralanalytischen Eigenschaften» (Kopenh. 1872),
enthält. Hieran reihte sich eine Durchmusterung der Fixsterne [* 15] in spektroskopischer Beziehung. Die meisten seiner Arbeiten finden sich in den «Astron. Nachrichten», den «Berichten» der Königl. Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften und den «Mitteilungen» der Kopenhagener Societät. 1862 entdeckte er den kleinen Planeten Freia.