D,
der vierte
Buchstabe unseres
Alphabets, heißt Daleth
(Thür) bei den Semiten (hebräisch
[?], Delta
[* 2] (δ) bei den
Griechen.
In den ältesten
Inschriften der Phönizier und der Griechen hat er die Form eines Dreiecks; daher das Delta des
Nils benannt. Aus der gewöhnlichen Form Δ wurde gelegentlich |, daraus machten die
Lateiner D und d. Als
Laut gehört d zu den dentalen
Konsonanten (s.
Laut). Als Zahlzeichen haben die Griechen Δ in doppeltem
Sinne gebraucht: in der
ältern Zeit für 10 (deka); später, wie die Phönizier, für 4, s.
Schrift. Das lat. Zahlzeichen D = 500 hat mit
dem
Buchstaben nichts gemein als die Form, es ist vielmehr die Hälfte eines CIϽ (cIᴐ) = 1000.
Als Abkürzungszeichen steht D im
Lateinischen für Decimus, Decretum, Decuria (oder Decurio), Devotus,
Deus, Dictator,
Divus,
Diva, Dominus, Domina, Dux u.s.w. Der Jurist citiert mit D (d. i. Digesta) die
Pandekten. D oder d dient
in lat.
Briefen für dabam, das dem deutschen
«gegeben» oder «gesc
hrieben»
entspricht, oder für dies
(Tag). In
Handelsbüchern steht d für Debet (s. d.). Vor
Namen bezeichnet D das span.
Don, D. Den
Titel Doctor theologiae. In der
Logik ist D einer der vier Anfangsbuchstaben der
Namen der von den ältern
Logikern aufgestellten Sc
hlußmoden.
Auf altfranz. Geldrechnungen steht D für
Denier; auch ist D. hierfür noch jetzt die numismatische
Bezeichnung. Auf engl.
Geldrechnungen steht d
(Abkürzung des lat. denarius) für Penny (Mehrzahl Pence). Auf
Rezepten steht D oder d für detur.
In der
Ophthalmologie ist D die
Abkürzung für Dioptrie (s. d.).
Beim
Klavier- und Orgelspiel gilt D. oder
d. als
Abbreviatur für dextra (lat.), destra (ital.) oder droite
(frz.; d. i. rechte
Hand,
[* 3] mit der rechten
Hand). Auf deutschen Reichsmünzen bezeichnet D den Münzort
München,
[* 4] auf ältern
preußischen: Aurich,
[* 5] auf neuern (1817–48):
Düsseldorf;
[* 6]
auf österreichischen: Graz; [* 7]
auf französischen: Lyon. [* 8]
In der internationalen Telegraphie steht D für Dringend. Im deutschen Parlamentarismus bedeutet D. Däne.
In der Musik ist D (ital. re; frz. ré; engl. D) die zweite Stufe in der C-Dur-Tonleiter (s. Ton und Tonarten).