Dürckheim
-Montmartin
(spr. mongmartäng), Ferdinand Eckbrecht, Graf von, elsäss. Patriot, geb. auf Schloß Thürnhofer in Bayern, [* 2] studierte in Straßburg [* 3] die Rechte, wurde 1836 Unterpräfekt und trat 1844 zu Ludwig Napoleon während dessen Gefangenschaft in Ham in nähere Beziehung. Unter der Präsidentschaft Napoleons wurde er Unterpräfekt in Schlettstadt [* 4] und 1850 Präfekt in Colmar, [* 5] wirkte als solcher erfolgreich für die Beruhigung der Gemüter im Elsaß, entzweite sich aber 1854 mit dem Minister Persigny und nahm seine Entlassung.
Napoleon ernannte ihn bald nachher zum Generalinspektor der Telegraphenverwaltung. Nach 1871 wirkte Dürckheim
-Montmartin
offen
für die deutsche Sache, ohne indes wieder ein öffentliches
Amt anzunehmen. Er starb auf Schloß
Edla in Niederösterreich. war zweimal vermählt mit Enkelinnen der durch ihre
Beziehungen zu
Goethe bekannten Lilli Schoenemann
und veröffentlichte «Lillis
Bild geschichtlich entworfen» (Nördl. 1879; 2. Aufl. von Bielschowsky,
Münch. 1894),
«Erinnerungen alter und neuer Zeit» (2 Bde., 2. Aufl., Stuttg. 1888),
«Allerlei Gereimtes und Ungereimtes» (ebd. 1890).