Dünger.
Zu den wertvollsten
Bestandteilen des Stallmistes gehört der
Stickstoff, welcher daher
bei einer rationellen Dünger
bereitung möglichst vor Verlusten zu schützen ist. Man erzielt dies einigermaßen durch Feuchthalten
und Durchschichten des Dünger
haufens mit humusreicher
Erde sowie durch Umwandlung der flüchtigen Ammoniakverbindungen in
das minder flüchtige schwefelsaure
Ammoniak durch
Gips.
[* 2] Viel wirksamer noch wird die Stallmistkonservierung
durch Überstreuen von schwefelsaurer Kalimagnesia, präzipitiertem Doppelsuperphosphatgips, Superphosphatgips, Phosphatgips
etc. erreicht.
Namentlich der Zusatz von Superphosphatgips sowohl im
Stall als auch auf der Dünger
stätte erweist sich als das geeignetste
Mittel, um Stickstoffverlust hintanzuhalten. Nach
Heiden verlor bei Sommerfütterung der Rindviehmist nach 15 wöchentlicher
Lagerung auf der Dünger
stätte unter Zusatz von 1 kg Superphosphatgips pro 500 kg
Lebendgewicht 17,24
Proz. Trockensubstanz und 5,98 Proz.
Stickstoff, bei Zusatz von
Gips 21,46 Proz. und ohne allen Zusatz 40,10
Proz., resp. 17,49 Proz.
Vgl. König, Wie kann der Landwirt den Stickstoffvorrat in seiner Wirtschaft erhalten und vermehren? (2. Aufl., Berl. 1887);
Holdefleiß, Untersuchungen über den Stallmist (2. Aufl., Bresl. 1889);
Stutzer, Stallmist und Kunstdünger
(6. Aufl.,
Bonn
[* 3] 1890).