Dünewald
,
Johann
Heinrich,
Graf von, kaiserlicher
Generalfeldmarschall, geboren um 1620 zu Dünewald
im Bergischen, wonach
er sich später nannte, focht im Reichskontingent in
Ungarn,
[* 2] trat hier in kaiserliche
Dienste,
[* 3] zeichnete sich in der Türkenschlacht
an der
Raab
[* 4] (1664) aus, wurde
Generalmajor, erhielt 1670 das
Kommando über ein Kürassierregiment, zeichnete
sich 1674 bei
Ensisheim aus, geriet bei
Mülhausen
[* 5] in kurze französische Gefangenschaft, half sodann unter
Montecuccoli die
Franzosen bei Saßbach schlagen und wurde dafür 1675 vom
Kaiser in den Grafenstand erhoben.
Zum Feldmarschallleutnant ernannt, befand er sich 1683 bei dem Entsatz von Wien, [* 6] vernichtete 1684 bei Backan ein ihm weit überlegenes türkisches Heer, half 1685 zum Sieg bei Gran [* 7] wesentlich mit und schlug das türkische Heer, welches den Entsatz von Ofen bewerkstelligen sollte. Nach der Schlacht bei Mohács (1687) mit 10,000 Mann zurückgelassen, um das Land zwischen der Donau und Drau zu beschützen, ergriff er die Offensive und eroberte bis zum ganz Slawonien. Im Feldzug von 1688 deckte er als Generalfeldmarschall namentlich die Belagerung von Belgrad. [* 8] Im folgenden Jahr entsetzte er das von den Franzosen hart bedrängte Heidelberg. [* 9] Im J. 1691 nochmals gegen die Türken in Ungarn gesendet, soll er in der Schlacht bei Salankemen anfangs aus Verdruß, unter dem jüngern Markgrafen Ludwig von Baden [* 10] kämpfen zu müssen, die Bewegung des von ihm befehligten linken Flügels zu hemmen gesucht haben, entschied aber sodann noch den Sieg. Vor ein Kriegsgericht beschieden starb er auf der Reise nach Wien in Essek. ¶