Döpler
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Karl Emil, Genremaler, geb. zu Schnepfenthal, wollte anfangs Buchhändler werden, widmete sich aber seit 1844 der Architekturmalerei und bildete sich, nachdem er mehrere Jahre als Illustrator in New York gelebt hatte, 1859 in München unter Karl Piloty für das Genre aus. 1860 folgte er einem Ruf nach Weimar als Kostümzeichner des Theaters und Lehrer der Kostümkunde an der dortigen Kunstschule und war in dieser Stellung bis 1870 thätig, wo er nach Berlin übersiedelte. Um die historische Behandlung des Kostüms hat er sich sehr verdient gemacht, sowohl durch Zeichnungen für illustrierte Zeitschriften als durch die 500 Zeichnungen für Wagners «Ring des Nibelungen» und die Aufführung in Baireuth 1876. Besonders seit seiner Übersiedelung nach Berlin malte er auch viele Genrebilder, die, wenigstens flott gezeichnet, ein pikantes Kolorit und eine feine Lichtwirkung haben; z. B.: Überfall zur Zeit Heinrichs III., die Witwe von Sadowa, das Geheimnis u. a. Im Nationalmuseum zu München malte er in Fresko die Herzogin Maria Anna und den Herzog Karl von Zweibrücken sowie in der Villa Ravené in Berlin die vier Hauptfeste des Jahrs. Er ist Ritter des weimarischen weißen Falkenordens. - Auch sein Sohn K. Emil D., geb. zu München, der Schüler seines Vaters und Gussows (damals in Weimar) war, hat sich seit einigen Jahren durch Diplome, Adressen u. dgl., in Aquarell ausgeführt, und durch die zwei 1879 ausgestellten, an den altdeutschen Stil der Buchillustrationen erinnernden Jungfrauengestalten Liebesleid und Liebesfreud' bekannt gemacht. Er lebt in Berlin.