Döderlein
,
Ludwig, geschätzter Schulmann und Philolog, geb. zu
Jena,
[* 3] Sohn des Theologen
Joh.
Christoph Döderlein
, der 1792 als
Professor an der
Universität daselbst starb, studierte in
München,
[* 4]
Heidelberg,
[* 5]
Erlangen
[* 6] und
Berlin,
[* 7] ging 1815 als
Professor der
Philologie an die
Akademie in Bern,
[* 8] ward 1819 zu
Erlangen
Rektor des neu zu organisierenden
Gymnasiums und daneben zweiter
Professor
der
Philologie an der
Universität, 1827 erster
Professor der
Philologie und der
Beredsamkeit sowie
Direktor
des philologischen
Seminars und starb, nachdem er im
Herbst 1862 sein
Amt als Gymnasialdirektor niedergelegt hatte, Seine
Hauptwirksamkeit entfaltete er auf dem Gebiet der Gymnasialpädagogik.
Die litterarischen Leistungen bezogen sich hauptsächlich auf Synonymik und Etymologie. Hierher gehören: »Lateinische Synonymen und Etymologien« (Leipz. 1826-38, 6 Bde.);
»Lateinische Wortbildung« (das. 1838);
»Handbuch der lateinischen Synonymik« (das. 1839, 2. Aufl. 1849);
»Handbuch der lateinischen Etymologie« (das. 1841);
»Homerisches Glossarium« (Erlang. 1850-58, 3 Bde.).
Außerdem edierte er den »Oedipus Coloneus« des Sophokles (Leipz. 1825),
die Gesamtwerke des Tacitus (Halle [* 9] 1841-47, 2 Bde.),
die »Germania« [* 10] des Tacitus mit deutscher Übersetzung (Erlang. 1850),
die »Episteln« (Leipz. 1856-58) und die »Satiren« (das. 1860) des Horaz mit deutscher Übersetzung, die Homerische »Ilias« (Leipz. u. Lond. 1863-64, 2 Tle.). Die Macht seiner Persönlichkeit zeigen besonders seine Gelegenheitsschriften, gesammelt als »Reden und Aufsätze« (Erlang. 1843-47, 2 Bde.) und »Öffentliche Reden« (Frankf. 1860).
Vgl. »Jahrbücher für Philologie und Pädagogik«, Bd. 90 (1864).