forlaufend
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Kanal [* 3] geführt ist. Das Wasser ist schwach salzig und wird durch frische Winde [* 4] um 0,5 in gehoben oder gesenlt.
Eine Neede ist bei Otschakow.
Der war schon im Altertum durch seinen Fischreich- tum bekannt. Dnjeprowsk.
1) Kreis [* 5] im westl. Teil des russ. Gouvernements Taurien am Schwarzen Meer, zwischen der Dnjeprmündung und dem Siwasch, hat 15463,i hkm, 151778 E., bedeutende Schaf- zucht und Salzgewinnung. [* 6]
Kreisstadt ist Aleschti (s. d.), das ehemals
ebenfalls Döbel
hieß. - 2)
Kreis und Kreisstadt im russ. Gouvernement Iekaterino- slaw, s.
Werchnednjeprowsk.
Dnjestr, im Altertum ^ras, seit dem 4. Jahrh, n. Chr. DanILtriZ, türk. ^n-Ia, zum Becken des Schwarzen Meers gehöriger Strom im südöstl. Europa, [* 7] entspringt im Kreis Sambor in Galizien auf dem Nordabhang der Karpaten, unweit der Quellen des San, stießt zuerst in nordöstl., dann in südöstl.
Richtung, bildet zwischen der Mündung des Onut (von rechts) und des Zbrucz (von links) die Grenze zwischen Galizien und Bessarabien, geht dann ganz auf russ. Gebiet über, bildet die Grenze zwischen Bessarabien einerseits und Podo- lien und Cherson andererseits und mündet in den Dnjestr-Liman (s. d.) an der Nordwestküste des Schwarzen Meers.
Seine Länge mit dem Liman beträgt 1372 ^m, wovon 478 auf Galizien, 47 auf das Grenzgebiet, 847 auf Rußland kommen;
sein Flußgebiet 76862 ykm (34100 in Galizien, 42762 in Rußland).
Der Lauf des Döbel
ist voller Krüm- mungen, die Strömung
reißend, die durchschnitt- liche
Breite
[* 8] beträgt 20, die größte
Tiefe 6 m, die Ufer sind felsig. Im Flußthal befinden sich
viele Seen, die durch das regelmäßige zweimalige
Hoch- wasser im
Frühjahr und im Juli oder
August ge-
bildet werden.
Steine und Sandbänke im Fluß- bett hindern die Schiffahrt.
Unterhalb Iampol werden durch Granitmassen dieIampolschen Porogi oder Stromschnellen gebildet.
Doch ist durch die- selben ein
Kanal gehauen und die Dampfschiffahrt beginnt schon bei
Chotin. 1889 verkehrten auf dem Döbel
2893 Schiffe
[* 9] und 1127 Flöße mit 14132000 Pud Fracht im
Werte von 7568000 Rubel. Er ist bei Mohilew 291
Tage eisfrei.
Bedeutende Neben- flüsse sind nur im Oberlauf: derStryj (von rechts), der ^ereth (von links) u. a. Dnjestr-Liman, Meerbusen des Schwarzen Meers, der den Dnjestr (s. d.) aufnimmt. Er ist 42 (von der Dnjestrmündung an 32) km lang, 8-9 Km breit, seicht, für die Schiffahrt schwierig, aber fischreich.
Dnjestr-Staatsbahn, von Chyröw nach Stryj, uüt Zweigbahn Drohobycz-Vorystaw (112,5 km, eröffnet ist der k. k. Vctricbsdircktion in Krakau [* 10] unterstellt (s. Österreichisch-Ungarische Eisenbahnen).
Do.,
Abkürzung für Dito (s. d.). Doab
oder Duab, die in Nordindien gebräuch- liche pers. Bezeichnung (von äd
^ 2 und äd --- Wasser,
Fluh) der zwischen zwei sich vereinigenden
Strömen gelegenen
Landzunge. Döbel
schlechthin wird gewöhnlich
das Land zwischen
Ganges und
Dschamna genannt.
Zwischen den
Flüssen des Pandschabs und dem Indus befinden sich 5 Döbel
, s. Pandschab.
Do'an,
Thal
[* 11] im südl.
Arabien, Landschaft Ober-Zadramaut, östlich von
Jemen, merkwürdig durch seinen gewundenen
Lau^, seine
Tiefe und
Breite. Auf der
Strecke von Ribät bis Seif zählt man 14
Städte und 10 Dörfer und unter den erstern
manche von
10000 E. Bei einer Schwefel- dämpfe aushauchenden
Quelle
[* 12] ist nach dem Glau-
ben der
Araber der
Eingang zur
Hölle. Döbbelin, Schauspieler, s. Döbelin.
Dobberan, Stadt, s. Doberan. Dobberschütz, poln. Dobrzyca, Stadt
im
Kreis Krotoschin des preuß. Reg.-Bez.
Posen,
[* 13] 26 km im
NO. von Krotoschin, nahe an der zur Warthe gehenden Lutinia, hat (1890) 1344 E.,
darunter 424
Evangelische und 102 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 14] Vorschußverein;
Maschinenbauanstalt und Eisen- gießerei und Landwirtschaft.
Dobbert, Eduard, Kunsthistoriker, geb. in Petersburg, [* 15] studierte in Dorpat, [* 16] Jena, [* 17] Berlin [* 18] und Heidelberg [* 19] Geschichte, wirkte bis 1869 in Petersburg als Lehrer und gab 1866 die «Peters- burger Wochenschrift» heraus.
Seit 1869 widmete er sich ganz der Kunstgeschichte, verlebte die nächst- folgenden Jahre in München [* 20] und auf Studienreisen in Rußland und Italien [* 21] und habilitierte sich 1873 mit der Schrift «Über den Stil Niccolo Pifanos und dessen Ursprung» (Münch. 1873) an der Universität München.
Hierauf wurde er nach Berlin als Lehrer an die Akademie der Künste und an die damalige Bauakademie und Gewerbeakademie (seit 1879 zur Technischen Hochschule vereinigt) berufen und 1874 zum Professor ernannt. Er schrieb u. a.: «Die Dar- stellung des Abendmahls durch die byzant. Kunst» (Lpz. 1872),
«Beiträge zur Geschichte der ital. Kunst gegen Ausgang des Mittelalters» (ebd. 1878),
«Der Triumph des Todes im (^mpo kanto zu Pisa» [* 22] (in dem «Nepertorium für Kunstwissenschaft», Bd. 4, Stuttg. 1881),
«Zur Gefchichte der Elfenbeinskulp- tur» (daselbst, Bd. 8,1885),
«Das Abendmahl Christi in der bildenden Kunst bis gegen den Schluß des 14. Jahrh.» (daselbst, Bd. 13, 1890 fg.),
«Gottfried Schadow» (Berl. 1887),
«Zur Entstehungsgeschichte des Crucifixes» (im «Jahrbuch der königlich preuh. Kunstsammlungen», Bd. 1, 1880),
«Duccios Bild: Die Geburt Christi in der königl. Gemälde-Galerie zu Berlin» (daselbst, Bd. 6, 1885). Dobbertin, Dors im mecklenb.
Klosteramt Döbel
(4922 E., 2444 männl., 2478 weibl.), 21 km im
SW. von Güstrow,
[* 23] am Iavirsee, hat (1890) 599 E.,
Post,
Telegraph, ein 1238 gestiftetes ehemaliges
Cistercienser-Nonnenkloster, jetzt Iungfrauenkloster genannt (251 ^km
Gebiet, 10 Kirchdörfer, darunter Mestlin, 26
Kloster- und 4 ritterschaftliche
Güter), Industrieschule,
Kranken-, Armenhaus'
Mühlen,
[* 24] Kalkbrennerei.
Dobczyce (spr. döbtfchüze), Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft
Wieliczka in Galizien,
an der rechts zur Weichfel gehenden Naba, hat (1890) 3329 poln. E., Post,
Bezirksgericht (45 Gemeinden, 48 Ortfchaften, 38 Gutsgebiete, 24174 E.),
Burg- ruine, Tuchweberei und war früher befestigt. Döbel
, Holzpflock, s. Dübel. Döbel
(3 auch I^6nci3cn3),
Untergat- tung von
Süßwasserfischen aus der Familie der Karpfen und der Gattung der
Weißfische, welche in Mitteleuropa durch
zwei, häusig miteinander ver- wechselte Artenvertreten ist.
Beider größernArt, dem eigentlichenD., Aitel, Dickkopf, Alat (3 56M3.W3 Iv. 8. äodnia ^n'b.), ist der Kopf breit, gewölbt, das Maul sehr weit;
der Rücken rund, braun oder schwarzgrün;
die leiten gelblich;
After- und Vauchflossen rot, die andern Flossen schwärz- lich. Er wird bis zu 60 cm lang und in seltenen ¶
Elten
(Eltfisch, Squalius Bon.), Gattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei), Fische [* 26] mit rundlichem Leib, verhältnismäßig großem Kopf, kurzer Rücken- und Afterflosse, ziemlich großen Schuppen und in doppelter Reihe zu zwei und fünf gestellten Schlundzähnen. Der Döbel (Dickkopf, Kühling, Alet, Schuppfisch, S. cephalus L.), bis 60 cm lang, über 4 kg schwer, mit großem Kopf und sehr weitem, schief stehendem Maul, auf dem Rücken schwarzgrün, an den ¶
mehr
Seiten silberweiß oder goldgelb, am Bauch [* 28] blaßrot schimmernd, an Wangen und Deckelstücken rosenrot mit Goldglanz, mit orangegelber Brust-, sonst roten Flossen, von denen aber Rücken- und Schwanzflosse viel schwarzes Pigment enthalten. Er ist sehr gemein in Flüssen und Seen Mitteleuropas, lebt gesellig, in der Jugend besonders in kleinern Bächen oder Flüssen mit kiesigem Grund, nährt sich hier von Würmern und Kerbtieren, später von Fischen, Krebsen, Fröschen, Mäusen, laicht im Mai und Juni und ist wegen seines grätigen Fleisches wenig geschätzt, wird aber als Futterfisch in Teiche gesetzt.
Der Hasel (Häsling, s. Leuciscus L.), 25 cm lang, gestreckter, mit schmächtigerm, namentlich an der Stirn schmälerm Kopf und wenig schief stehendem, kleinem Maul, auf dem Rücken schwarzblau, an den Seiten gelblich oder weiß glänzend; Rücken- und Schwanzflosse sind dunkel, die andern Flossen gelb oder orange; er findet sich allgemein in den Gewässern Mitteleuropas, nährt sich von Würmern und Kerbtieren, laicht im März und April und dient als Köder für größere Lachsfische.